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10 Top KI- und Machine-Learning-Trends für 2024: Eine tiefere Analyse der nächsten Welle

Von Oliver Welling
Top AI and ML Trends

Mit der explosionsartigen Einführung von ChatGPT Ende 2022 und einer Vielzahl bahnbrechender Entwicklungen im Jahr 2023 betritt die künstliche Intelligenz (KI) das Jahr 2024 mit einer bemerkenswerten Tiefe und Vielschichtigkeit. Was uns in diesem Jahr erwartet, ist mehr als nur eine technologische Evolution; es ist ein Paradigmenwechsel, der die Art und Weise, wie wir Maschinen sehen und mit ihnen interagieren, grundlegend transformieren könnte. Von Multimodalität bis hin zu Open Source und regulatorischen Herausforderungen – die kommenden Monate sind prall gefüllt mit Innovationen und neuen Denkansätzen.

Das musst Du wissen – 10 KI-Trends für 2024:

  1. Multimodale KI: Erschließt neue Dimensionen durch die Integration von Text, Bild und Ton.
  2. Agentische KI: Von reaktiven Systemen zu selbstständigen Akteuren.
  3. Open Source KI: Ermächtigt Entwickler und Organisationen weltweit.
  4. Retrieval-Augmented Generation (RAG): Präzision durch intelligente Kombination von Generierung und Informationsabruf.
  5. Angepasste Unternehmens-KI-Modelle: Maßgeschneiderte Lösungen für spezifische Geschäftsbedürfnisse.
  6. Steigender Bedarf an KI- und Machine-Learning-Talenten: Kompetenzen sind gefragter denn je.
  7. Schatten-KI: Versteckte Risiken und Chancen durch unkontrollierte Nutzung.
  8. Die Realität von generativer KI: Ernüchterung nach dem Hype und Fokus auf echte Anwendungen.
  9. Erhöhte Aufmerksamkeit für Ethik und Sicherheit in der KI: Neue Standards und Richtlinien im Umgang mit künstlicher Intelligenz.
  10. Evolvierende KI-Regulierung: Ein globales Wettrennen um Richtlinien und Gesetze.

Nun zu einer detaillierten Untersuchung dieser zehn Trends.

1. Multimodale KI: Das Beste aus allen Welten

Multimodale KI-Modelle sind der Versuch, die Art und Weise, wie Menschen verschiedene Arten von Informationen gleichzeitig verarbeiten – wie Sehen, Hören und Sprechen – zu imitieren. Während viele generative KI-Initiativen bisher hauptsächlich textbasiert waren, zeigt die Multimodalität, dass die wahre Stärke dieser Technologien erst in der Verknüpfung von Text, Bild und Video liegt. OpenAI’s GPT-4 Modell ist hier Vorreiter, indem es Text-, Bild- und Audioeingaben verarbeitet und darauf basierend umfassende und interaktive Antworten liefert.

Warum ist das wichtig? In der Medizin könnten solche Systeme beispielsweise genutzt werden, um diagnostische Prozesse zu verbessern, indem sie Patientenakten, genetische Informationen und medizinische Bilder gleichzeitig analysieren. Aber auch auf persönlicher Ebene bieten sie erstaunliche Möglichkeiten: Ein Nutzer könnte seine künstlerischen Fähigkeiten erweitern, indem er Sprachbefehle verwendet, um Bilder zu generieren, die er sich nur vorstellen, aber nicht selbst zeichnen könnte.

Mark Chen von OpenAI erklärte auf der EmTech MIT Konferenz im November 2023, dass multimodale KI die Grenzen des Machbaren verschieben könnte, indem sie „die rohe Realität“ besser verstehen und verarbeiten kann, was sie zu einem Schritt näher an die Idee der Allgemeinen Künstlichen Intelligenz (AGI) bringt.

2. Agentische KI: Proaktive Systeme in einer neuen Ära

Während traditionelle KI-Systeme hauptsächlich auf menschliche Eingaben reagieren, zeichnet sich agentische KI dadurch aus, dass sie selbstständig agiert und Entscheidungen trifft. Dies bedeutet eine signifikante Verschiebung von reaktiven zu proaktiven Systemen. Agentische KI könnte beispielsweise in der Umweltüberwachung eingesetzt werden, um frühzeitig Anzeichen für Waldbrände zu erkennen und autonom Maßnahmen zur Schadensminderung zu ergreifen.

2024 wird ein Jahr sein, in dem diese Art von KI in den Mainstream übergeht. Peter Norvig, Forscher am Stanford Human-Centered AI Institute, betonte, dass die Technologie nun an einem Punkt ist, an dem sie „Dinge für dich erledigen kann“. In Kombination mit multimodalen Ansätzen könnte dies die Tür zu völlig neuen Anwendungsmöglichkeiten öffnen. Zum Beispiel könnte ein KI-Agent, der sowohl Text als auch Bild und Audio versteht, eine komplette Reiseplanung autonom und ohne menschliche Unterstützung durchführen.

3. Open Source KI: Eine neue Welle der Innovation und Demokratisierung

Die Entwicklung von leistungsstarken KI-Modellen ist teuer und erfordert umfangreiche Daten- und Rechenressourcen. Open Source KI öffnet hier neue Möglichkeiten, indem sie Entwickler auf der ganzen Welt ermächtigt, auf bestehende Arbeiten aufzubauen. Projekte wie Stable Diffusion und AutoGPT haben auf GitHub Tausende von Mitwirkenden angezogen und sind zu den Top-Projekten des Jahres 2023 avanciert.

Warum ist das so bedeutsam? Open Source Ansätze ermöglichen eine höhere Transparenz und mehr Augen auf dem Code, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, Fehler, Sicherheitslücken und Vorurteile zu identifizieren. Doch auch hier gibt es Herausforderungen: Der offene Zugang könnte missbraucht werden, um Desinformation oder schädliche Inhalte zu erzeugen. Der Balanceakt zwischen Offenheit und Sicherheit bleibt eine ständige Herausforderung.

4. Retrieval-Augmented Generation (RAG): Eine präzisere KI

Ein wesentliches Problem generativer KI-Modelle ist die Tendenz, „Halluzinationen“ zu erzeugen – also falsche, aber plausibel klingende Antworten. Retrieval-Augmented Generation (RAG) adressiert dieses Problem, indem es die Textgenerierung mit einem Abruf von Informationen kombiniert, um präzisere und kontextuellere Antworten zu liefern.

In Unternehmensanwendungen könnte RAG entscheidend sein, um KI-gestützte Chatbots und virtuelle Assistenten effizienter und nützlicher zu machen. Indem das Modell auf externe, aktuelle Informationsquellen zugreift, kann es sich den Aufwand sparen, jede Information selbst zu speichern, was die Größe und die Kosten des Modells reduziert.

5. Angepasste Unternehmens-KI-Modelle: Maßgeschneiderte Lösungen

Während massive, allgemeine Tools wie ChatGPT breite Anerkennung gefunden haben, sind maßgeschneiderte KI-Modelle, die auf spezifische Unternehmensbedürfnisse zugeschnitten sind, oft weitaus effektiver und kostengünstiger. Diese Modelle sind kleiner und fokussierter, bieten aber dennoch alle erforderlichen Fähigkeiten für den jeweiligen Anwendungsfall.

Der Vorteil liegt auf der Hand: In spezifischen Szenarien – sei es Kundenservice, Lieferkettenmanagement oder Dokumentenüberprüfung – bieten solche maßgeschneiderten Modelle mehr Kontrolle, niedrigere Latenzen und oft eine bessere Sicherheit und Privatsphäre. Shane Luke von Workday hebt hervor, dass spezialisierte Modelle die Integrität und den Datenschutz verbessern, da sensible Daten nicht an Drittanbieter gesendet werden müssen.

6. Steigender Bedarf an KI- und Machine-Learning-Talenten: Die Schlacht um Köpfe

Mit der zunehmenden Verbreitung von KI und Machine Learning in allen Branchen steigt auch der Bedarf an qualifizierten Talenten rapide an. MLOps, also die Operationalisierung von Machine Learning Modellen in produktionsreifen Umgebungen, gewinnt an Bedeutung. Laut einer aktuellen Umfrage von O’Reilly suchen Unternehmen verstärkt nach Fachkräften in den Bereichen KI-Programmierung, Datenanalyse und Statistik sowie Operations für KI und maschinelles Lernen.

Doch die Nachfrage übersteigt das Angebot bei weitem. Unternehmen sind zunehmend bereit, in Weiterbildungs- und Umschulungsprogramme zu investieren, um die nötigen Fähigkeiten intern aufzubauen. Gleichzeitig wächst der Bedarf an Diversität innerhalb der KI-Teams, um Bias in Modellen und Datensätzen zu minimieren und eine breitere Perspektive zu fördern.

7. Schatten-KI: Ungesichtete Risiken und Innovationen

Schatten-KI beschreibt die Nutzung von KI innerhalb eines Unternehmens ohne ausdrückliche Zustimmung oder Kontrolle der IT-Abteilung. Dies kann Risiken bergen, insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und Compliance. Aber es zeigt auch das immense Interesse und den Innovationsdrang von Mitarbeitern, die neue Technologien schneller erkunden möchten, als es offizielle Kanäle zulassen.

Diese inoffizielle Nutzung kann jedoch hohe Kosten, erhöhte Risiken und eine inkonsistente Implementierung von KI-Lösungen mit sich bringen. Organisationen müssen dringend klare Richtlinien und Governance-Frameworks schaffen, um sicherzustellen, dass die Nutzung von KI sicher, effektiv und regelkonform bleibt.

8. Die Realität der generativen KI: Ein Ernüchterungsschub

Die anfängliche Begeisterung um generative KI weicht 2024 einer realistischeren Einschätzung der Möglichkeiten und Grenzen. Oft werden die Herausforderungen unterschätzt, die mit der Implementierung und Skalierung von KI-Systemen verbunden sind – sei es in Bezug auf Datenqualität, Modelltraining oder die Integration in bestehende Systeme und Arbeitsabläufe.

Die Ernüchterung könnte jedoch ein notwendiger Schritt sein, um eine gesündere, pragmatischere Perspektive auf die Technologie zu entwickeln. Unternehmen müssen sich auf klare Geschäftsfälle und messbare Ergebnisse konzentrieren und sicherstellen, dass KI-Projekte gut geplant und auf konkrete Unternehmensziele ausgerichtet sind.

9. Erhöhte Aufmerksamkeit für Ethik und Sicherheit in der KI: Neue Herausforderungen, neue Lösungen

Mit der Zunahme von Deepfakes und der zunehmenden Bedrohung durch manipulierte Inhalte wächst das Bewusstsein für die ethischen und sicherheitstechnischen Risiken von KI. Die Entwicklung von Technologien zur Erkennung von KI-generierten Inhalten ist im Gange, aber die Fortschritte sind langsam, und bestehende Methoden sind oft leicht zu umgehen.

Organisationen müssen in die Entwicklung transparenter, fairer und verantwortungsvoller KI investieren, um den Risiken zu begegnen. Dies erfordert nicht nur technische Lösungen, sondern auch eine engere Zusammenarbeit zwischen Technikern, Ethikern und Regulierungsbehörden, um sicherzustellen, dass neue Systeme sowohl sicher als auch vertrauenswürdig sind.

10. Evolvierende KI-Regulierung: Ein globaler Wettlauf um Standards

2024 wird ein Schlüsseljahr für die Regulierung von KI-Technologien. Mit dem AI Act der Europäischen Union steht das weltweit erste umfassende KI-Gesetz kurz vor der Einführung. Es könnte den Standard für KI-Nutzung und -Entwicklung weltweit setzen und erhebliche Auswirkungen auf globale Operationen und Entwicklungsstrategien haben.

Die USA hinken hier noch hinterher, aber Aktivitäten im Bereich der Exekutive und einzelner Bundesbehörden deuten darauf hin, dass auch hier neue Vorschriften auf dem Weg sind. Unternehmen sollten sich darauf vorbereiten, proaktiv und flexibel auf diese sich ändernden regulatorischen Landschaften zu reagieren, um die Risiken zu minimieren und die Chancen zu maximieren.

Fazit: Die Zukunft gehört den Mutigen und Vorsichtigen zugleich

Diese Trends zeigen deutlich, dass die Reise der künstlichen Intelligenz im Jahr 2024 sowohl von unglaublichem Potenzial als auch von ernsthaften Herausforderungen geprägt sein wird. Unternehmen und Entwickler stehen vor der Aufgabe, Innovation und Verantwortung in Einklang zu bringen. Die Zeit der Experimente ist vorbei; jetzt ist es an der Zeit, die Kluft zwischen Vision und Wirklichkeit zu schließen.

Der Weg nach vorne verlangt Mut zur Innovation, aber auch den Respekt vor den Risiken und ethischen Herausforderungen, die diese neue Technologie mit sich bringt. Die Gewinner in der KI-Welt von morgen werden diejenigen sein, die nicht nur die neuesten Technologien nutzen, sondern diese auch sicher und ethisch einwandfrei einsetzen.

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10 top AI and machine learning trends for 2024

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