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Anthropic KI-Training: Deine Chats trainieren Claude – So behältst du die Kontrolle

BY Oliver Welling
KINEWS24.de - Anthropic KI-Training Deine Chats trainieren Claude

Anthropic, der Entwickler der KI Claude, vollzieht einen radikalen Kurswechsel: Ab dem 28. August 2025 wird das Unternehmen damit beginnen, seine KI-Modelle mit den Chat-Protokollen seiner Nutzer zu trainieren. Diese bedeutende Änderung der Datenschutzrichtlinie betrifft alle Nutzer der kostenlosen und der bezahlten Privatkunden-Versionen.

Für dich bedeutet das eine wichtige Entscheidung: Gibst du deine Daten frei, um die KI zu verbessern, oder schützt du deine Privatsphäre? Wir erklären dir genau, was hinter diesem Schritt steckt, welche Daten betroffen sind und wie du die Kontrolle über deine Informationen behältst. Diese Änderung ist keine Nebensache – wer bis zum 28. September 2025 keine Wahl trifft, riskiert sogar die Einschränkung seines Zugangs.

Diese Entscheidung von Anthropic kommt nur wenige Tage, nachdem der Konzern eine Einigung zur Sammelklage geschlossen hat. Ob diese neue Entscheidung zu mehr Frieden mit den Usern führen wird bleibt abzuwarten.

Das Wichtigste in Kürze – Anthropics neue Daten-Richtlinie

  • Stichtag: Ab dem 28. August 2025 gelten die neuen Nutzungsbedingungen für Claude Free, Pro und Max.
  • Entscheidungsfrist: Du musst bis zum 28. September 2025 eine Entscheidung treffen, ob deine Daten für das Training verwendet werden dürfen.
  • Datennutzung bei Zustimmung: Anthropic nutzt ganze Gesprächsprotokolle, geteilte Inhalte, Coding-Sessions und persönliche Stileinstellungen.
  • Verlängerte Speicherung: Stimmst du zu, werden deine Daten statt 30 Tagen nun bis zu fünf Jahre gespeichert.
  • Ausnahmen: Kommerzielle Angebote wie Claude for Work, Enterprise, Education sowie API-Nutzungen sind von der Änderung nicht betroffen.

Was genau ändert sich bei Anthropic ab August 2025?

Bisher war Anthropic dafür bekannt, einen sehr privatsphärefreundlichen Ansatz zu verfolgen. Deine Konversationen mit Claude wurden standardmäßig nicht für das Training neuer KI-Modelle verwendet – es sei denn, du hast aktiv Feedback zu einer Antwort gegeben. Diese Regelung gehört bald der Vergangenheit an.

Mit den neuen Nutzungsbedingungen, die am 28. August 2025 in Kraft treten, bittet Anthropic alle Privatnutzer um die Erlaubnis, ihre Daten systematisch für die Weiterentwicklung von Claude zu nutzen.

Welche Daten sind konkret betroffen, wenn du zustimmst?

  • Vollständige Chat-Protokolle: Der gesamte Verlauf deiner Gespräche.
  • Geteilte Inhalte: Alle Dateien oder Informationen, die du in Chats hochlädst oder teilst.
  • Personalisierung: Deine individuellen Stile und Konversationseinstellungen.
  • Browser-Nutzung: Daten, die bei der Verwendung der „Claude for Chrome“-Erweiterung anfallen.
  • Code-Entwicklung: Deine gesamten Coding-Sessions aus „Claude Code“.

Wichtig zu wissen: Die Richtlinie gilt nur für neue Chats oder solche, die du nach deiner Zustimmung wieder aufnimmst. Alte, inaktive Konversationen bleiben unberührt.

Deine Daten für eine bessere KI: Die große Abwägung

Die Entscheidung, die Anthropic von dir verlangt, ist ein klassischer Trade-off zwischen persönlicher Privatsphäre und dem Fortschritt der Technologie. Um dir die Wahl zu erleichtern, haben wir die Vor- und Nachteile gegenübergestellt.

Vorteile der Zustimmung (Perspektive Anthropic & potenziell Nutzer)Nachteile & Risiken der Zustimmung (Deine Perspektive)
Bessere KI-Modelle: Reale Nutzerdaten sind unschätzbar wertvoll, um die Genauigkeit und Nützlichkeit von Claude zu steigern.Verlust der Privatsphäre: Deine Gedanken, Fragen und sensiblen Informationen werden Teil eines riesigen Datensatzes.
Praxisnahe Antworten: Insbesondere bei komplexen Themen wie Programmierung helfen echte Anwendungsfälle, Fehler zu reduzieren.Lange Datenspeicherung: Eine Aufbewahrung von bis zu fünf Jahren erhöht das Risiko, dass Daten bei einem Leck kompromittiert werden.
Konsistentere Ergebnisse: Eine breite Datenbasis sorgt dafür, dass Claude über längere Entwicklungszyklen hinweg zuverlässiger wird.Zweckentfremdung: Auch wenn aktuell nicht geplant, könnten die Daten zukünftig für andere Zwecke analysiert werden.
Du trägst aktiv bei: Deine Interaktionen helfen, eine der führenden KI-Technologien der Welt zu formen.Fehler bei der Anonymisierung: Trotz Schutzmaßnahmen besteht immer ein Restrisiko, dass Daten auf dich zurückgeführt werden können.

So behältst du die Kontrolle: Schritt-für-Schritt zum Opt-Out

Anthropic überlässt dir die Wahl. Wenn du nicht möchtest, dass deine Daten für das KI-Training verwendet werden, kannst du dies einfach deaktivieren. Hier sind die Wege, wie du die Einstellung vornimmst.

Anleitung: Claude-Datennutzung deaktivieren

  1. Reagiere auf die Benachrichtigung: Wenn du nach dem Stichtag ein Pop-up-Fenster siehst, entferne einfach das Häkchen bei der Option „Du kannst helfen, Claude zu verbessern“ (You can help improve Claude).
  2. Gehe in die Einstellungen: Navigiere in deinem Claude-Konto zu den „Einstellungen“ (Settings) und dort zum Bereich „Datenschutz“ (Privacy).
  3. Schalte den Regler aus: Deaktiviere den Schalter bei der Option „Helfen, Claude zu verbessern“ (Help improve Claude).
  4. Bei der Neuanmeldung: Wenn du ein neues Konto erstellst, achte während des Anmeldeprozesses auf diese Einstellung und wähle deine Präferenz aus.

Du kannst deine Meinung jederzeit ändern. Eine Deaktivierung gilt jedoch immer nur für zukünftige Konversationen. Daten aus dem Zeitraum, in dem du zugestimmt hattest, können weiterhin für die Speicherdauer von fünf Jahren genutzt werden.

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Wer ist betroffen – und wer nicht?

Die Klarstellung ist entscheidend: Diese weitreichende Änderung betrifft ausschließlich Privatnutzer. Wenn du Claude im beruflichen oder unternehmerischen Kontext nutzt, kannst du aufatmen.

Folgende Dienste sind von der neuen Trainings-Regelung ausgenommen:

  • Claude for Work
  • Claude for Enterprise
  • Claude for Education
  • Nutzung über die API
  • Zugriff über Drittanbieter-Plattformen wie Amazon Bedrock oder Google Cloud’s Vertex AI

Für diese kommerziellen Angebote gelten weiterhin die strengen Datenschutzvereinbarungen, bei denen Kundendaten niemals ohne explizite, separate Zustimmung für das Training von Modellen verwendet werden.

Anthropics Begründung und die Datenschutz-Garantien

Warum geht Anthropic diesen Schritt? Das Unternehmen argumentiert, dass der Zugriff auf reale Interaktionsdaten entscheidend ist, um die Qualität seiner KI-Modelle auf die nächste Stufe zu heben. Ein Experte der KI-Branche formuliert es so: „Synthetische Daten sind gut für die Grundlagen, aber die Feinheiten, die unvorhergesehenen Anfragen und die kreativen Nutzungsmuster von echten Menschen sind das Gold, das eine gute KI zu einer großartigen macht.“

Um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen, die dem Training zustimmen, hat Anthropic mehrere Schutzmaßnahmen implementiert:

  • Automatisierte Anonymisierung: Trainingsdaten werden vor der Verwendung automatisch von der Nutzer-ID entkoppelt.
  • Filter für sensible Informationen: Spezielle Analysetools sollen personenbezogene und sensible Daten proaktiv herausfiltern.
  • Konstitutionelle KI: Die KI Claude ist durch ihre eigenen Prinzipien darauf trainiert, keine persönlichen Daten preiszugeben, selbst wenn sie ihr im Training begegnet sind.

Ein Branchen-Trend: Wie machen es OpenAI, Google & Co.?

Mit dieser Anpassung rückt Anthropic näher an die Praktiken seiner größten Konkurrenten heran. Der Hunger nach hochwertigen Trainingsdaten ist ein branchenweites Phänomen:

  • OpenAI (ChatGPT): Trainiert standardmäßig mit Nutzerdaten (außerhalb Europas), bietet aber eine Opt-out-Möglichkeit in den Einstellungen.
  • Google (Gemini): Nutzt Daten aus seinen unbezahlten Diensten ebenfalls für das Training.
  • Meta (Llama): Sammelt Daten aus seinen Diensten und bietet nur sehr begrenzte Opt-out-Möglichkeiten.

Der Schritt zeigt, dass der Wettlauf um die besten KI-Modelle zunehmend über die Qualität und Vielfalt der Trainingsdaten entschieden wird.

Häufig gestellte Fragen – Anthropic KI-Training

Was passiert, wenn ich bis zum 28. September 2025 keine Entscheidung treffe? Anthropic hat kommuniziert, dass Nutzer, die keine Auswahl treffen, mit „Service-Einschränkungen“ rechnen müssen. Es ist also dringend empfohlen, eine bewusste Entscheidung zu treffen.

Sind meine alten Chats vor dem 28. August 2025 sicher? Ja. Die neue Regelung betrifft nur Chats, die du nach deiner Zustimmung neu startest oder fortsetzt. Alte, ruhende Konversationen werden nicht für das Training herangezogen.

Kann ich meine Meinung später noch ändern? Ja, du kannst die Einstellung jederzeit in den Datenschutzeinstellungen deines Kontos anpassen. Eine Deaktivierung wirkt sich jedoch nur auf zukünftige Daten aus.

Warum werden die Daten bei Zustimmung fünf Jahre lang gespeichert? Anthropic begründet dies mit den langen Entwicklungszyklen für KI-Modelle, die oft 18 bis 24 Monate dauern. Eine längere Vorhaltezeit der Daten soll die Konsistenz über mehrere Modellgenerationen hinweg sicherstellen.

KINEWS24.de - Anthropic KI-Training Deine Chats trainieren Claude
KINEWS24.de – Anthropic KI-Training Deine Chats trainieren Claude

Fazit: Eine bewusste Entscheidung für die digitale Zukunft

Die Ankündigung von Anthropic ist mehr als nur eine Aktualisierung der AGB – sie ist ein Spiegelbild des aktuellen Zustands der KI-Entwicklung. Der unstillbare Bedarf an realen Nutzerdaten, um Modelle leistungsfähiger, sicherer und nützlicher zu machen, kollidiert direkt mit dem wachsenden Bedürfnis der Nutzer nach Privatsphäre und Datenkontrolle. Es ist ein Kompromiss, den jeder für sich selbst finden muss.

Anthropic macht es dir immerhin fair und transparent: Du wirst aktiv zur Entscheidung aufgefordert und kannst mit wenigen Klicks die volle Kontrolle behalten. Im Gegensatz zu manchen Konkurrenten ist das Opt-out einfach zugänglich. Die zentrale Frage bleibt: Ist dir eine potenziell bessere KI den Preis deiner Konversationsdaten wert?

Die Zukunft der KI wird maßgeblich davon abhängen, wie wir als Gesellschaft diesen Balanceakt zwischen technologischem Fortschritt und individuellen Rechten gestalten. Deine Entscheidung über das Anthropic KI-Training ist ein kleiner, aber bedeutsamer Teil dieser großen Debatte. Triff sie bewusst.

Quellen

#Anthropic #ClaudeAI #Datenschutz #KI #KünstlicheIntelligenz #AITraining #Privacy #TechNews

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