Ein medizinischer Durchbruch aus Hamburg verspricht, das Gesundheitswesen weltweit zu verändern. In einer Zusammenarbeit zwischen dem Universitären Herz- und Gefäßzentrum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) und der Cardio-CARE in Davos, Schweiz, haben Forscher einen Algorithmus entwickelt, der mithilfe von maschinellem Lernen und einem Troponin-Schnelltest das Herzinfarktrisiko bei Patienten in Rekordzeit ausschließen kann. Der sogenannte ARTEMIS-Algorithmus ermöglicht eine schnelle und präzise Diagnose unabhängig von großen Versorgungsstrukturen – potenziell ein Wendepunkt für die Notfallmedizin.

Das musst Du wissen – Neuer KI-Algorithmus ermöglicht Ausschluss des Herzinfakt-Risikos in nur 8 Minuten:

• Schnelligkeit: Der ARTEMIS-Algorithmus ermöglicht es, das Herzinfarktrisiko in nur acht Minuten auszuschließen.
• Präzision: Die Kombination aus KI und Troponin-Schnelltest zeigt eine höhere Präzision als herkömmliche Diagnoseverfahren.
• Entlastung: Er kann eine erhebliche Entlastung für Notaufnahmen und andere medizinische Einrichtungen bedeuten.
• Flexibilität: Der Algorithmus funktioniert unabhängig von großen Versorgungsstrukturen, ideal für den Einsatz in abgelegenen oder ambulanten Bereichen.
• Sicherheit: Beibehaltung einer diagnostischen Sicherheit von nahezu 100 Prozent bei der Erkennung von Nicht-Herzinfarktfällen.

Die Diagnose von Herzinfarkten gehört zu den größten Herausforderungen in Notaufnahmen weltweit. Brustschmerzen, das häufigste Symptom, führen oft zu Einweisungen in Krankenhäuser. Dabei zeigt sich, dass nur ein Bruchteil der Patienten tatsächlich einen akuten Myokardinfarkt hat, der sofortiger Behandlung bedarf. Die bisherigen Diagnosemethoden sind zeitaufwendig: Troponin-Tests im Labor benötigen bis zu einer Stunde und berücksichtigen oft keine individuellen Faktoren wie Alter oder Geschlecht. Hier setzt der ARTEMIS-Algorithmus an – eine Synthese aus modernem maschinellen Lernen und innovativen Point-of-Care-Tests (POC).

Der entscheidende Durchbruch liegt in der Geschwindigkeit. Während traditionelle Tests bis zu 60 Minuten für die Auswertung benötigen, liefert der neue Schnelltest innerhalb von acht Minuten Ergebnisse. In Verbindung mit dem personalisierten KI-Algorithmus kann dieser Schnelltest das Herzinfarktrisiko schneller und sicherer ausschließen als herkömmliche Methoden. Dies führt nicht nur zu einer signifikanten Entlastung von Notaufnahmen, sondern auch zu einem effizienteren Einsatz von medizinischen Ressourcen, insbesondere in geografisch isolierten oder unterversorgten Regionen.

Die Studie, die auf Daten von über 2500 Patienten aus den USA und Australien basiert, zeigt, dass der Einsatz von ARTEMIS zu einer Verdoppelung der Fälle führt, in denen ein Herzinfarkt frühzeitig ausgeschlossen werden kann – von 14-15 Prozent auf etwa 35 Prozent. Diese Effizienz wird erreicht, ohne die diagnostische Genauigkeit zu beeinträchtigen. Die Autorinnen und Autoren der Studie betonen, dass dies insbesondere für Patienten mit frühen Symptomen von Brustschmerzen von Vorteil ist. Eine zweite Troponin-Messung, wie sie bisher gemäß Leitlinien empfohlen wurde, wird oft überflüssig.

Die Implikationen dieser neuen Methode könnten weitreichend sein. Krankenhäuser, die oft mit einer Überlastung ihrer Notaufnahmen kämpfen, könnten durch die Einführung dieses KI-gestützten Diagnoseverfahrens erhebliche Entlastungen erfahren. Die Technologie erlaubt es, Patienten schneller zu diagnostizieren und gezielter zu behandeln, was nicht nur Leben retten, sondern auch Kosten reduzieren kann.

Fazit: Neuer KI-Algorithmus ermöglicht Ausschluss des Herzinfakt-Risikos in nur 8 Minuten

Der ARTEMIS-Algorithmus, entwickelt in Zusammenarbeit mit führenden medizinischen Instituten in Hamburg und der Schweiz, markiert einen bedeutenden Fortschritt in der kardiologischen Notfallversorgung. Durch die Kombination eines schnellen Troponin-Tests mit maschinellem Lernen werden sowohl die Diagnosegeschwindigkeit als auch die Präzision erheblich gesteigert. Die Fähigkeit, das Herzinfarktrisiko innerhalb von Minuten auszuschließen, entlastet nicht nur Notaufnahmen, sondern ermöglicht auch eine gezieltere und personalisierte Patientenversorgung in unterschiedlichsten Versorgungssituationen.

In einer Welt, in der Zeit oft über Leben und Tod entscheidet, könnte diese neue Technologie zu einem essenziellen Werkzeug für Mediziner werden. Eine flächendeckende Implementierung wäre nicht nur wünschenswert, sondern auch ein kluger Schritt hin zu einer effizienteren und zugänglicheren Gesundheitsversorgung.

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