OpenAI hat eine neue Funktion für ChatGPT eingeführt, die das Gedächtnis des KI-Tools verbessert. Die sogenannte „Memory“-Funktion ermöglicht es ChatGPT, frühere Unterhaltungen zu speichern und diese Informationen in neuen Chats zu nutzen, um personalisierte und kontextbezogene Antworten zu liefern. Die Funktion befindet sich derzeit in der Betaphase und wird schrittweise für Nutzer ausgerollt. Doch was bedeutet das genau für die Nutzererfahrung – und wie steht diese Entwicklung im Vergleich zu ähnlichen Funktionen der Konkurrenz?
Das musst Du wissen: OpenAI erweitert ChatGPT um Memory-Funktion
- Funktion: ChatGPT kann Informationen aus vergangenen Unterhaltungen speichern und bei neuen Chats darauf zurückgreifen.
- Steuerung: Nutzer können die Memory-Funktion in den Einstellungen aktivieren oder deaktivieren.
- Datenschutz: Es ist möglich, einzelne Erinnerungen zu löschen, vergangene Chats zu entfernen oder Unterhaltungen zu archivieren.
- Einschränkungen: Das Deaktivieren der Funktion löscht gespeicherte Erinnerungen nicht automatisch.
- Anwendungsbeispiele: ChatGPT kann Präferenzen, Schreibstile oder wiederkehrende Themen aus vorherigen Chats speichern, um die Interaktion zu personalisieren.
Wie funktioniert die neue Memory-Funktion?
Die Memory-Funktion geht über das bisherige Konzept der Konversationen hinaus, indem ChatGPT sich längerfristig an Nutzervorlieben erinnert. Beispielsweise kann ein Nutzer ChatGPT bitten, sich daran zu erinnern, dass er Vegetarier ist oder einen bestimmten Schreibstil bevorzugt. Diese Informationen werden bei zukünftigen Unterhaltungen genutzt, ohne dass sie erneut angegeben werden müssen.
Das Management der gespeicherten Erinnerungen bleibt jedoch vollständig in den Händen der Nutzer. Über die Einstellungen können sie festlegen, welche Informationen gespeichert oder gelöscht werden sollen. Wenn die Funktion deaktiviert wird, bleibt die bisher gespeicherte Memory jedoch erhalten, es sei denn, sie wird manuell gelöscht.
Eine Einschränkung besteht darin, dass das System standardmäßig keine sensiblen Informationen wie Gesundheitsdaten speichert, es sei denn, dies wird ausdrücklich gewünscht. OpenAI betont zudem, dass Maßnahmen zur Reduzierung von Verzerrungen und zur Sicherstellung der Privatsphäre ergriffen werden.
Konkurrenz: Google setzt mit Gemini auf ähnliche Funktionen
OpenAI ist nicht das einzige Unternehmen, das auf personalisierte KI-Interaktionen setzt. Bereits im November hat Google mit seinem KI-System Gemini eine vergleichbare Memory-Funktion eingeführt. Diese erlaubt es Nutzern, Präferenzen wie Lieblingsküchen oder bevorzugte Freizeitaktivitäten zu speichern, um relevante Vorschläge wie Restaurantempfehlungen zu erhalten. Allerdings ist diese Funktion derzeit auf zahlende Abonnenten von Google One AI Premium beschränkt und funktioniert ausschließlich über die Weboberfläche von Gemini.
Im Gegensatz zu OpenAI betont Google, dass gespeicherte persönliche Informationen nicht zur Weiterentwicklung der KI-Modelle verwendet werden. Beide Unternehmen verfolgen jedoch ein gemeinsames Ziel: Die Entwicklung von KI-Assistenten, die als echte persönliche Begleiter agieren, indem sie langfristige Kontexte und Präferenzen verstehen.
Datenschutz und Transparenz: Ein zentraler Aspekt
Die Einführung der Memory-Funktion wirft Fragen zum Datenschutz und zur Datenspeicherung auf. OpenAI räumt ein, dass gespeicherte Informationen auch dann weiterhin für Modellverbesserungen genutzt werden können, wenn sie anonymisiert und vom Benutzerkonto getrennt wurden. Nutzer, die maximale Kontrolle wünschen, können jedoch sowohl alle gespeicherten Erinnerungen löschen als auch die Funktion vollständig deaktivieren.
Eine interessante Entwicklung ist die Möglichkeit, eine sogenannte „Temporäre Unterhaltung“ zu führen. In diesem Modus werden keine Erinnerungen gespeichert, was sich besonders für einmalige Anfragen eignet.
Fazit: OpenAI erweitert ChatGPT um Memory-Funktion
Die Einführung der Memory-Funktion markiert einen wichtigen Schritt in der Weiterentwicklung von ChatGPT hin zu einem persönlichen digitalen Assistenten. Die Fähigkeit, sich an frühere Unterhaltungen zu erinnern und auf Nutzervorlieben einzugehen, verbessert nicht nur die Benutzerfreundlichkeit, sondern bietet auch neue Möglichkeiten für personalisierte Interaktionen. Dennoch bleibt der Umgang mit Datenschutz und Datenspeicherung ein zentrales Thema, das Nutzer im Blick behalten sollten.
Mit dieser Innovation setzt OpenAI neue Maßstäbe im Wettbewerb der KI-Assistenten, muss sich jedoch mit der Konkurrenz von Google und anderen Anbietern messen. Es bleibt abzuwarten, wie Nutzer auf diese Entwicklung reagieren und welche weiteren Funktionen in der Zukunft integriert werden.
Quelle: OpenAI Help Center – How Does Memory Use Past Conversations?