Ethik und Gesellschaft

Papst beim G7 Gipfel: Diskussion über Künstliche Intelligenz

Am 14. Juni 2024 sprach Papst Franziskus zum ersten Mal vor dem G7-Gipfel in Bari über Künstliche Intelligenz (KI). Obwohl der Papst zugibt, selbst keinen Computer bedienen zu können, sieht er die Bedeutung und die Gefahren der KI.

Bereits 2019 begann die Vatikanstadt, sich intensiv mit KI zu beschäftigen, als Microsoft-Präsident Brad Smith den Papst besuchte. In den folgenden Jahren thematisierte der Papst die Bedrohung durch KI, insbesondere durch die Verbreitung gefälschter Bilder und Videos, sogenannte Deepfakes.

Das musst du wissen – Papst beim G7 Gipfel

Der Papst sieht KI als faszinierend und erschreckend zugleich.

Er warnte vor einer neuen Hegemonie der westlichen Kultur durch KI.

Franziskus rief zu einem Verbot von autonomen Waffensystemen auf.

Die „Rom-Erklärung für KI-Ethik“ aus 2020 fordert ethische Algorithmen.

Kooperationen mit Technologieunternehmen sollen deren ethisches Image stärken.

Während seiner Rede betonte der Papst die Dualität der KI: Sie kann Wissen verbreiten und die Wissenschaft vorantreiben, birgt aber auch Risiken für die menschliche Würde. Er forderte Transparenz und Datenschutz bei der Entwicklung von KI-Technologien und verwies auf die Bedeutung ethischer Prinzipien bei der Gestaltung von Algorithmen.

Besonders kritisch sah Franziskus die Gefahr, dass KI zu einer neuen kulturellen Dominanz des Westens führen könnte, was die globale Diversität bedrohen würde. Er unterstrich die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit, um ethische Standards für KI festzulegen.

Die „Rom-Erklärung für KI-Ethik“ aus 2020, initiiert von der Päpstlichen Akademie für das Leben, wurde von verschiedenen Universitäten, der UNO und Unternehmen wie IBM und Microsoft unterzeichnet. Diese Erklärung betont die Wichtigkeit von Transparenz und der Wahrung der Privatsphäre bei der Nutzung von Algorithmen.

Ein weiterer Punkt war die Diskussion um autonome Waffensysteme, die laut Franziskus ein sofortiges Verbot erfordern. Solche Technologien könnten ohne menschliche Kontrolle operieren, was zu unvorhersehbaren und möglicherweise katastrophalen Folgen führen könnte.

Die Zusammenarbeit mit Technologieriesen wie Microsoft hilft dem Vatikan, eine ethische Debatte anzustoßen und die sozialen Doktrinen der Kirche im digitalen Zeitalter zu positionieren. Brad Smith von Microsoft betonte, dass die Partnerschaft zwischen der Kirche und Technologiefirmen ungewöhnlich, aber effektiv sei, um ethische Standards in der Technologiebranche zu fördern.

Zum Abschluss seiner Rede appellierte der Papst an die G7-Mitglieder, eine verantwortungsbewusste und ethisch fundierte Nutzung von KI zu unterstützen. Er warnte vor einem unkontrollierten Fortschritt der Technologie und rief dazu auf, die Menschlichkeit im Zentrum aller technologischen Entwicklungen zu bewahren.

Die Teilnahme des Papstes am G7-Gipfel markiert einen wichtigen Schritt in der globalen Diskussion über KI und deren ethische Implikationen. Durch die Zusammenarbeit mit führenden Technologiefirmen und internationalen Organisationen strebt der Vatikan an, die Entwicklung von KI in geregelte Bahnen zu lenken, die sowohl technologischen Fortschritt als auch menschliche Würde berücksichtigen.

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The Pope at the G7 to Discuss Artificial Intelligence

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