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Wie KI die Versicherungsbranche verändert: Sorgen und Chancen für Versicherer

Wie KI die Versicherungsbranche verändert: Sorgen und Chancen für Versicherer

Wie KI die Versicherungsbranche verändert: Sorgen und Chancen für Versicherer

Einleitung

Die Versicherungsbranche steht am Rande eines massiven Umbruchs. Neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) treiben den Wandel voran und schaffen sowohl Chancen als auch Ängste bei Fachkräften. Eine aktuelle Studie von hyperexponential, einer Preisgestaltungsplattform für globale Rückversicherer, beleuchtet die Bedenken von Underwritern und Aktuaren über die wachsende Bedeutung von KI und deren Auswirkungen auf ihre Berufe.

Hauptfrage

Wie beeinflusst die Einführung von KI die berufliche Zukunft von Underwritern und Aktuaren in der Versicherungsbranche?

Bedenken über den Einsatz von KI in der Versicherungsbranche

Laut dem „State of Pricing 2024“-Bericht von hyperexponential sind 69 % der Underwriter und 67 % der Aktuare (Anm. d. Red.: Underwriter sind Fachleute in der Versicherungsbranche, die Risiken bewerten und Versicherungsverträge erstellen, während Aktuare Experten sind, die mathematische und statistische Methoden anwenden, um finanzielle Risiken und Prämien zu berechnen.) besorgt, dass sie in den nächsten fünf Jahren durch KI ersetzt werden könnten. Diese Zahlen verdeutlichen die wachsende Unsicherheit innerhalb der Branche über den Einfluss von KI auf traditionelle Versicherungsrollen.

Die Studie zeigt auch, dass 80 % der Aktuare und 74 % der Underwriter sich Sorgen machen, dass sie nicht die richtigen technischen Fähigkeiten für die Zukunft haben, da KI zunehmend in ihre Arbeitsabläufe integriert wird. Diese Befürchtungen entstehen, obwohl 91 % der Versicherungsorganisationen bereits in KI-Technologien investieren oder planen, dies in den nächsten fünf Jahren zu tun.

Skill-Gaps und infrastrukturelle Herausforderungen

Es gibt eine deutliche Diskrepanz zwischen dem Hype und der tatsächlichen Investition in KI-Technologie und den vorhandenen technischen Fähigkeiten sowie der Infrastruktur innerhalb der Versicherungsbranche. Dies deutet darauf hin, dass die Einführung von KI nicht nur eine technologische, sondern auch eine kulturelle Herausforderung darstellt. Versicherer müssen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter ausreichend geschult sind, um mit den neuen Technologien Schritt zu halten.

Ängste vor Burnout und neuen Arbeitsanforderungen

Neben der Angst, durch KI ersetzt zu werden, sind 68 % der Aktuare und 79 % der Underwriter besorgt über die Möglichkeit eines Burnouts in den nächsten fünf Jahren. Diese Sorge ist berechtigt, da der Übergang von traditionellen Aufgaben zu technologiegestützten Rollen erhebliche Anpassungen erfordert. Zusätzlich geben 80 % der Aktuare an, dass sie besorgt sind, wie sie in mehreren Programmiersprachen codieren lernen sollen, was innerhalb der nächsten zwei Jahre als dringende Anforderung gesehen wird.

Underwriter hingegen fürchten den Wechsel vom traditionellen Risiko-Underwriting zum Portfolio-Underwriting; 81 % von ihnen sind über diese Verschiebung besorgt, und 49 % halten dies für ein dringendes Problem im nächsten Jahr.

Chancen durch die Nutzung von KI

Trotz dieser Bedenken gibt es auch positive Perspektiven auf den Einsatz von KI in der Versicherungsbranche. KI hat das Potenzial, Underwriter und Aktuare von zeitaufwändigen manuellen Aufgaben zu befreien und ihnen so mehr Zeit für wertschöpfendere Tätigkeiten zu geben. Der CEO und Mitbegründer von hyperexponential, Amrit Santhirasenan, betont:

„Wir glauben unmissverständlich an die Kraft der Technologie und die positiven Veränderungen, die sie im Preisökosystem und im Versicherungssektor bewirken kann.“

Santhirasenan argumentiert weiter, dass KI es Fachleuten ermöglichen kann, komplexe Daten besser zu analysieren, effektiver zu kommunizieren und neue Tools zu entwickeln, die vor fünf Jahren noch undenkbar waren. Diese neuen Fähigkeiten könnten eine produktivere und sinnvollere Arbeitsweise ermöglichen, was die Branche auch für zukünftige Talente attraktiver machen könnte.

Konkrete Tipps zur Vorbereitung auf die KI-Revolution in der Versicherungsbranche

  1. Upskilling und Reskilling: Versicherer sollten gezielte Schulungsprogramme entwickeln, um Underwriter und Aktuare in den neuesten Technologien und Analysewerkzeugen auszubilden.
  2. Fokus auf menschenzentrierte KI-Lösungen: Anstatt sich auf den Ersatz von Arbeitskräften zu konzentrieren, sollte KI genutzt werden, um repetitive Aufgaben zu automatisieren und den menschlichen Input auf strategische Entscheidungen und komplexe Analysen zu konzentrieren.
  3. Förderung einer offenen Kultur: Unternehmen müssen eine Kultur der Offenheit und des kontinuierlichen Lernens fördern, um die Angst vor Veränderungen zu mindern und Innovationen zu unterstützen.
  4. Erstellen von interdisziplinären Teams: Die Kombination von technischen Experten und Versicherungsfachleuten kann helfen, praxisnahe KI-Lösungen zu entwickeln, die besser auf die spezifischen Bedürfnisse der Branche abgestimmt sind.
  5. Langfristige Planung und Investitionen: Um KI effektiv zu implementieren, müssen Versicherungsunternehmen langfristig in die erforderliche Infrastruktur, Technologie und das Personal investieren.

Schlussfolgerung und Handlungsaufforderung

Die Einführung von KI in der Versicherungsbranche birgt sowohl Herausforderungen als auch erhebliche Chancen. Um das Potenzial von KI voll auszuschöpfen, müssen Versicherer gezielte Anstrengungen unternehmen, um ihre Belegschaft auf die kommenden Veränderungen vorzubereiten. Upskilling, eine offene Unternehmenskultur und ein strategischer Ansatz zur Einführung von KI können dazu beitragen, eine produktivere, innovativere und zukunftssichere Versicherungsbranche zu schaffen. Versicherer und ihre Mitarbeiter sind aufgefordert, diese Herausforderungen proaktiv anzugehen, um von den Vorteilen der KI zu profitieren und die Zukunft ihrer Branche aktiv zu gestalten.

Quellen und Referenzen

  • Willard, Jack. „69% of underwriters & 67% of actuaries concerned about being replaced by AI: hyperexponential.“ Reinsurance News, 17. September 2024. Link zum Artikel.

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