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GVL Herausforderungen 2025: Dein Wegweiser durch Streaming, KI & den Kampf um faire Tantiemen

KINEWS24.de - GVL Herausforderungen 2025 Dein Wegweiser durch Streaming, KI & den Kampf um faire Tantiemen

Die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL) ist ein Schwergewicht in der deutschen und internationalen Musik- und Medienlandschaft. Sie hält die Fäden für die Zweitverwertungsrechte von über 173.000 Musiker:innen, Sänger:innen, Schauspieler:innen, Tänzer:innen sowie Tonträgerhersteller:innen und Veranstalter:innen in der Hand. Ihre Mission: Gelder für gesendete oder öffentlich wiedergegebene Aufnahmen einsammeln und gerecht an die Kreativen und Produzenten verteilen. Doch im Jahr 2025 steht die GVL vor einem ganzen Berg an Themen, wie es ein GVL-Bereichsleiter treffend formulierte. Technologische Umbrüche wie Musikstreaming und Künstliche Intelligenz, ein komplexes Dickicht an Gesetzen und der ständige Ruf nach mehr Transparenz und Effizienz fordern die Organisation heraus.

Du als Künstler:in oder Label-Betreiber:in fragst dich sicher: Was bedeutet das konkret für mich? Wie navigiert die GVL durch diese turbulenten Zeiten und – noch wichtiger – wie sichert sie meine Ansprüche? Dieser Artikel taucht tief ein in die aktuellen GVL Herausforderungen und beleuchtet, welche Strategien verfolgt werden, um auch in Zukunft eine faire Vergütung für kreative Leistungen zu gewährleisten. Wir zeigen dir, wo die Knackpunkte liegen und welche Lösungsansätze die GVL verfolgt.

Das Wichtigste in Kürze – GVL Herausforderungen 2025 kompakt

  • Operative Mammutaufgabe: Die korrekte Verteilung von jährlich hunderten Millionen Euro an hunderttausende Berechtigte bleibt trotz Fortschritten eine komplexe Dauerbaustelle, bei der Datenqualität und zeitgerechte Ausschüttungen entscheidend sind.
  • Tech-Tsunami Streaming & KI: Der Streaming-Boom stellt die Vergütungsgerechtigkeit auf den Prüfstand, während Künstliche Intelligenz das Urheberrecht und die Verwertung von Leistungsschutzrechten fundamental herausfordert. Die GVL muss hier proaktiv agieren.
  • Regulatorischer Dschungel: Das Verwertungsgesellschaftengesetz (VGG) und die EU-DSM-Richtlinie schrauben die Anforderungen an Transparenz, Governance und Verteilungspraktiken stetig höher.
  • Vertrauensfrage & Kosten: Die GVL kämpft um das Vertrauen ihrer Berechtigten, die kritisch auf Verteilungsschlüssel, Verwaltungskosten (9,8% der Einnahmen in 2023) und die allgemeine Kommunikation blicken.
  • Strategische Antworten: Die GVL investiert in Technologie (inkl. KI), intensiviert den Dialog mit Stakeholdern, passt ihre Governance an und baut die internationale Zusammenarbeit aus, um zukunftsfest zu bleiben.

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Im Maschinenraum der GVL: Operative Hürden bei Verteilung, Daten und Kosten

Das tägliche Brot der GVL ist die Verwertung von Leistungsschutzrechten – ein Geschäft, das Präzision im Detail erfordert. Doch gerade hier lauern einige der größten GVL Probleme.

Die Quadratur des Kreises: Faire und transparente Erlösverteilung

Stell dir vor, du musst einen riesigen Topf voll Geld – 2023 waren es beeindruckende 222 Millionen Euro an Ausschüttungen – an über 173.867 Berechtigte verteilen. Jeder einzelne Cent muss nachvollziehbar und gerecht zugewiesen werden. Die Verteilungspläne der GVL sind entsprechend komplexe Regelwerke. Ein Knackpunkt ist der Umgang mit Einnahmen, bei denen Berechtigte nicht sofort identifiziert werden können. Laut GVL-Regularien verfallen diese Ansprüche nicht einfach; können Berechtigte trotz Nachforschungen binnen drei Jahren nicht ausfindig gemacht werden, fließen diese Gelder zurück in den Topf und werden periodengerecht an die anderen Berechtigten verteilt. Ähnlich knifflig sind „nicht zuordenbare Sendemeldungen“ bei den Herstellern.

Obwohl die GVL betont, dass Abzüge „verursachungsgerecht“ erfolgen und Details in Transparenzberichten offengelegt werden, gab es in der Vergangenheit immer wieder Kritik an der Fairness – ein berühmtes Beispiel ist der Rechtsstreit um den Song „Heja BVB“, bei dem das Landgericht Berlin die Verteilungsregelung für 2018 als willkürlich und nichtig einstufte. Die GVL ist hier in Berufung gegangen. Das Urteil unterstreicht jedoch die Notwendigkeit, alle Daten zur Werknutzung penibel genau zu erfassen. Immerhin: Seit 2023 verteilt die GVL im gesetzlich vorgesehenen Zyklus, nachdem 2022 das letzte Jahr mit einer doppelten Schlussverteilung für Künstler:innen war. Dennoch können Verzögerungen aufgrund der Komplexität vieler parallel laufender Verteilereignisse laut GVL nicht immer ausgeschlossen werden.

Daten, Daten, Daten: Das Rückgrat der GVL

Die GVL ist, wie sie selbst sagt, ein „datenverarbeitender Dienstleister“. Ohne präzise Metadaten geht hier gar nichts.

  • Meldungen sind entscheidend: Du als Künstler:in oder dein Label müsst eure Mitwirkungen und euer Repertoire lückenlos und korrekt melden. Fehler hier bedeuten: keine Kohle. Portale wie „Künstler.GVL“ und „Label.GVL“ sollen dabei helfen.
  • Gigantische Datenmengen: Allein für die Herstellervergütung wertet die GVL jährlich über 34 Millionen Sendeminuten aus. Jens Conring, Bereichsleiter Product & Service Innovation bei der GVL, sprach von einem „Berg an Themen“, der jährlich zu bewältigen sei.
  • Internationale Komplexität: Die GVL kooperiert mit über 70 Schwestergesellschaften weltweit. Der Datenaustausch über Grenzen und Systeme hinweg ist eine enorme Herausforderung, aber essentiell für internationale Tantiemen.
Die Kostenfrage: Wieviel bleibt für die Verwaltung?

Ein Dauerbrenner in der Diskussion um Verwertungsgesellschaften sind die Verwaltungskosten. Schließlich soll möglichst viel Geld bei dir als Berechtigtem ankommen. Im Geschäftsjahr 2023 lag der GVL-eigene Verwaltungsaufwand bei 24,4 Millionen Euro. Bei Gesamteinnahmen von 249,2 Millionen Euro entspricht das einem Verwaltungskostensatz von 9,8%. Im Vorjahr 2022 waren es 10,7%. Zum Vergleich: 2018 lag die Quote bei 9,6%. Die GVL betont, dass diese Kosten für Personal, IT-Systeme und die Abwicklung der komplexen Prozesse notwendig sind. Investitionen in moderne IT und Serviceverbesserungen sind unerlässlich, stehen aber immer im Spannungsfeld zum Ziel möglichst niedriger Kosten.

Technologischer Tsunami: Wie Streaming und KI die GVL herausfordern

Die Musikwelt dreht sich schneller als je zuvor, angetrieben von digitalen Innovationen. Musikstreaming und Künstliche Intelligenz (KI) sind dabei die zwei größten Wellen, die auf die GVL zurollen und neue GVL Herausforderungen mit sich bringen.

Musikstreaming: Der Ruf nach fairer Vergütung wird lauter

Streaming-Dienste sind nicht mehr wegzudenken, doch die Vergütungsmodelle stehen massiv in der Kritik.

  • Der „Value Gap“: Viele Künstler:innen sind frustriert. Eine Studie von Anfang 2025 zeigte: Über 74% der Musikschaffenden sind mit ihren Streaming-Einnahmen unzufrieden. Es klafft eine Lücke zwischen dem Wert, den Plattformen generieren, und dem, was bei den Kreativen ankommt. Obwohl die GVL primär für Zweitverwertungsrechte zuständig ist, färbt diese Unzufriedenheit auf die Erwartungshaltung gegenüber der GVL ab.
  • Intransparente Abrechnungen: Die Studie offenbarte auch: 76% der Musikschaffenden können ihre Streaming-Einnahmen schlecht oder gar nicht nachvollziehen. Diese generelle Intransparenz im digitalen Markt erhöht den Druck auf alle Akteure, also auch auf die GVL, maximale Nachvollziehbarkeit in ihren Bereichen zu gewährleisten.
  • Neue Ansprüche für die GVL: Die Urheberrechtsnovelle von Mai 2021 hat neue Vergütungsansprüche für Plattformnutzungen geschaffen, die von der GVL wahrgenommen werden können. Das erhöht die Komplexität, aber auch das Potential für Einnahmen.

Künstliche Intelligenz: Freund oder Feind für Leistungsschutzrechte?

Generative KI-Modelle, die Musik erschaffen, werfen fundamentale Fragen auf und erfordern eine strategische Antwort der GVL.

  • Urheberrecht in der Grauzone: Darf KI mit urheberrechtlich geschützten Werken trainiert werden? Wem gehören die Rechte an KI-generierter Musik? Die GEMA hat bereits Klage gegen den KI-Musikgenerator Suno eingereicht, da dessen Ergebnisse oft stark an geschützte Werke erinnern. Eine Studie der Initiative Urheberrecht sieht im KI-Training mit geschützten Werken eine Urheberrechtsverletzung. Die Goldmedia-Forschungsgruppe prognostiziert gar, dass bis 2028 bis zu 27% der Musikeinnahmen durch KI-generierte Musik wegbrechen könnten. Diese GVL KI Urheberrecht-Debatte ist in vollem Gange.
  • GVL-Strategie: KI als Werkzeug und Herausforderung: Die GVL sieht KI nicht nur als Risiko. Sie setzt auf Partnerschaften mit KI-Expert:innen, um das Potenzial für eigene Prozesse zu nutzen – etwa zur Verbesserung des Datenmanagements oder der Nutzungsidentifikation. Auf der Berechtigtenversammlung GVL Live (Juni 2025) sind Sessions zu praktischen KI-Anwendungen geplant.
  • Lizenzierung und Verteilung für KI-Nutzungen: Wie können Nutzungen geschützter Werke durch KI-Systeme fair lizenziert werden? Wie werden Einnahmen verteilt? Die GEMA arbeitet an einem Zwei-Säulen-Modell. Für die GVL stellt sich die dringende Frage, wie sie Leistungsschutzrechte in diesem neuen KI-Kontext effektiv wahren und Vergütungen sichern kann.
  • Urheberrecht und KI-Training: Wie ist die aktuelle Entwicklung?

Praxis-Tipp für Künstler:innen & Labels: GVL-Meldungen optimieren

Deine korrekten und vollständigen Meldungen sind das A und O für die GVL-Ausschüttung. Hier ein kurzer How-To-Block, um das Beste herauszuholen:

  1. Registriere dich frühzeitig: Sobald du an Produktionen mitwirkst, die öffentlich genutzt werden könnten, melde dich bei der GVL an. Nutze dafür die Online-Portale (z.B. artsys.gvl oder label.gvl).
  2. Melde dein Repertoire lückenlos: Erfasse alle deine Mitwirkungen (als Musiker:in, Sänger:in, Sprecher:in etc.) und alle deine Veröffentlichungen (als Label) detailliert. Achte auf korrekte Titel, ISRC-Nummern, Mitwirkende und deren Rollen.
  3. Halte deine Daten aktuell: Änderungen bei Beteiligungen, Rechteübergänge oder neue Produktionen müssen zeitnah gemeldet werden. Überprüfe regelmäßig deine gemeldeten Daten.
  4. Nutze die GVL-Serviceangebote: Die GVL bietet Hilfestellungen und Anleitungen (z.B. „easy GVL“-Webinare). Scheue dich nicht, bei Unklarheiten den Support zu kontaktieren.
  5. Prüfe deine Abrechnungen: Kontrolliere die Ausschüttungsmitteilungen sorgfältig. Bei Unstimmigkeiten oder Fragen wende dich an die GVL. Bewahre alle relevanten Unterlagen auf.

Regulatorischer Rahmen: VGG und DSM-Richtlinie als Taktgeber

Die GVL agiert nicht im luftleeren Raum. Das Verwertungsgesellschaftengesetz (VGG) und die EU-Urheberrechtsrichtlinie (DSM-Richtlinie), umgesetzt u.a. im Urheberrechts-Diensteanbieter-Gesetz (UrhDaG), setzen klare Leitplanken.

Das Verwertungsgesellschaftengesetz (VGG): Mehr Transparenz, mehr Rechte

Seit 2016 fordert das VGG von Verwertungsgesellschaften:

  • Erhöhte Transparenz: Jährliche Transparenzberichte sind Pflicht, die detailliert über Einnahmen (2023: 249,2 Mio. Euro), Verwaltungskosten und Ausschüttungen informieren.
  • Stärkere Governance: Mitgliederrechte wurden gestärkt, z.B. durch mehr Mitsprache in der Berechtigtenversammlung. Die GVL passte ihre Gremienstruktur an.
  • Klare Verteilungsregeln: Verteilungspläne müssen auf angemessenen, nicht willkürlichen Kriterien beruhen. Auch der Umgang mit nicht verteilbaren Geldern ist geregelt (Auflösung nach drei Jahren).
EU-DSM-Richtlinie & UrhDaG: Neue Spielregeln im digitalen Binnenmarkt

Die DSM-Richtlinie (EU) 2019/790, in Deutschland u.a. im UrhDaG umgesetzt, hat das Ziel, das Urheberrecht fit für das digitale Zeitalter zu machen:

  • Plattform-Verantwortlichkeit (Art. 17 / UrhDaG): Große Online-Plattformen müssen sich um Lizenzen für nutzergenerierte Inhalte bemühen. Das eröffnet der GVL neue Lizenzierungsmöglichkeiten, bedeutet aber auch komplexe Verhandlungen. Die GVL hat bereits 2021 darauf hingewiesen, dass hieraus neue Vergütungsansprüche für sie entstehen.
  • Mehr Rechte für Kreative (Art. 18-23): Die Richtlinie stärkt die Verhandlungsposition von Urheber:innen und ausübenden Künstler:innen durch Rechte auf angemessene Vergütung, Transparenz und Vertragsanpassung („Bestsellerparagraf“). Dies erhöht indirekt den Druck auf die GVL, für faire Ausschüttungen zu sorgen.
  • Erweiterte kollektive Lizenzen: Die Vergabe von Lizenzen auch für Nichtmitglieder wird unter bestimmten Bedingungen erleichtert, was z.B. bei der Digitalisierung von Kulturerbe relevant sein kann.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? Stakeholder und die öffentliche Wahrnehmung

Das Verhältnis zwischen der GVL und ihren Berechtigten ist nicht immer spannungsfrei. Kritikpunkte und ein gewisses Vertrauensdefizit sind Teil der GVL Herausforderungen.

Kritik von vielen Seiten: Was Künstler:innen, Labels und Verbände bemängeln

Immer wieder wird Unmut laut:

  • Verteilungsgerechtigkeit: Profitieren etablierte Künstler:innen und ÖRR-Platzhirsche überproportional? Werden Nischen benachteiligt? Die GVL weist dies zurück und betont, auch kleine Sender auszuwerten. Der Fall „Heja BVB“15 zeigte jedoch, wie sensibel dieser Bereich ist.
  • Transparenz und Verzögerungen: Mangelnde Nachvollziehbarkeit von Abrechnungen und verspätete Ausschüttungen wurden oft kritisiert.
  • Verwaltungskosten: Die Höhe der Verwaltungskosten wird immer wieder hinterfragt, besonders wenn Ausschüttungen als zu gering empfunden werden.
  • Rolle der Verbände: Der Verband unabhängiger Musikunternehmen (VUT) ist seit 2020 Gesellschafter der GVL. Dies stärkt die Position der Indies, die historisch oft Kritik übten.

Die GVL ist sich dieser Kritik bewusst und versucht, mit verschiedenen Maßnahmen gegenzusteuern: Informationsangebote wie die Videoreihe „GVL erklärt“ oder Webinare wie „easy GVL“ sollen Licht ins Dunkel bringen. Die regelmäßige Berechtigtenversammlung (nächste: BV2025 im Juni 2025) dient dem direkten Austausch. Zudem engagiert sich die GVL gesellschaftlich, z.B. durch das „Neustart Kultur“-Programm oder die Unterstützung der Themis-Vertrauensstelle.

Zitat:

„Wir bewältigen jedes Jahr einen Berg an Themen“, so Jens Conring, Bereichsleiter Product & Service Innovation bei der GVL, zur Dimension der Aufgaben. [Quelle: GVL, 2023]

GVL & KI: Was Du als Kreative:r jetzt wissen musst

Die GVL hat erkannt, dass KI nicht ignoriert werden kann. Hier ein kompakter Überblick über ihre Herangehensweise:

  1. Partnerschaften & Expertiseaufbau: Die GVL kooperiert aktiv mit externen KI-Spezialist:innen aus Wirtschaft und Forschung, um das Know-how zu bündeln und für die eigenen Aufgaben nutzbar zu machen.
  2. KI zur Prozessoptimierung: Ein Fokus liegt auf dem Einsatz von KI zur Verbesserung interner Abläufe, insbesondere im Datenmanagement. Ziel ist es, die Identifikation von Musiknutzungen zu präzisieren und die Datenqualität zu steigern.
  3. Wissensvermittlung an Berechtigte: Auf der Berechtigtenversammlung GVL Live im Juni 2025 sind spezielle Sessions geplant, die sich mit praktischen KI-Anwendungen für Labels und interaktiven Workshops für Musiker:innen befassen. Auch KI in Film und Sprache wird thematisiert.
  4. Engagement in der Rechteklärung: Obwohl noch keine finalen Lizenzmodelle für KI-Nutzungen von der GVL kommuniziert wurden, ist davon auszugehen, dass sie sich aktiv an der Entwicklung von Standards für die Lizenzierung von KI-Training und die Vergütung von KI-generierten Inhalten beteiligt, um die Rechte ihrer Mitglieder zu wahren.

Häufig gestellte Fragen – GVL Herausforderungen und Deine Rechte

Wie stellt die GVL eine faire Geldverteilung sicher? Die GVL nutzt komplexe Verteilungspläne, die auf den Meldungen der Berechtigten und den Nutzungsdaten (z.B. von Sendern) basieren. Das Ziel ist, die Einnahmen möglichst verursachungsgerecht zuzuordnen. Die Pläne werden von den Gremien, in denen auch Künstler:innen und Hersteller vertreten sind, beschlossen und unterliegen der Aufsicht des DPMA. Dennoch gibt es Kritik und gerichtliche Auseinandersetzungen wie im Fall „Heja BVB“, die zeigen, dass die Fairness ein ständiges Optimierungsfeld ist.

Was tut die GVL angesichts von KI-generierter Musik? Die GVL beobachtet die Entwicklungen im Bereich KI genau und sucht den Austausch mit Expert:innen. Sie plant, KI zur Optimierung eigener Prozesse einzusetzen (z.B. Datenmanagement). Zudem sind Informationsveranstaltungen für Berechtigte (z.B. bei der BV2025) geplant. Die grundlegenden urheberrechtlichen Fragen und die Entwicklung von Lizenzmodellen für KI-Nutzungen sind noch in der Diskussion, auch international.

Warum sind die GVL-Verwaltungskosten so hoch? Die GVL gibt ihre Verwaltungskostenquote für 2023 mit 9,8% an. Diese Kosten entstehen durch Personal, IT-Infrastruktur, die Verarbeitung riesiger Datenmengen, die internationale Zusammenarbeit und die Erfüllung regulatorischer Anforderungen. Die GVL argumentiert, dass diese Investitionen notwendig sind, um ihre komplexen Aufgaben zu erfüllen und den Service für Berechtigte zu verbessern. Dennoch stehen die Kosten oft in der Kritik.

Welche Rechte nimmt die GVL für mich bei Streaming-Diensten wahr? Die GVL nimmt primär Zweitverwertungsrechte wahr (z.B. Radio, öffentliche Aufführung). Seit der Urheberrechtsreform 2021 kann sie jedoch auch neue Vergütungsansprüche für bestimmte Plattformnutzungen geltend machen. Die direkte Lizenzierung von On-Demand-Streaming erfolgt meist über Labels/Vertriebe (für die Aufnahme) und die GEMA (für die Komposition). Die genauen Abgrenzungen und die Wahrnehmung der neuen Ansprüche sind komplexe Themen.

Wie kann ich als Künstler meine GVL-Meldungen optimieren? Melde dein gesamtes Repertoire (alle Mitwirkungen an Produktionen) detailliert und zeitnah über die GVL-Onlineportale. Achte auf korrekte Titel, ISRCs und Rollenangaben. Halte deine Daten stets aktuell und nutze die Informations- und Serviceangebote der GVL. Prüfe deine Abrechnungen sorgfältig.

Fazit und Ausblick: Die GVL im permanenten Spagat zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL) steht im Jahr 2025 und darüber hinaus vor einem komplexen Geflecht an GVL Herausforderungen, die von technologischen Disruptionen über regulatorische Anforderungen bis hin zum Ringen um das Vertrauen ihrer Berechtigten reichen. Die Analyse zeigt: Die GVL ist kein statischer Tanker, sondern eine Organisation im ständigen Anpassungsprozess.

Der „Berg an Themen“, den die GVL bewältigen muss, ist gewaltig. Die Digitalisierung, insbesondere durch Streaming und KI, zwingt zu massiven Investitionen in Datenmanagement und Analysefähigkeiten. Gleichzeitig erhöhen das VGG und die DSM-Richtlinie den Druck auf Transparenz und faire Verteilungspraktiken. Diese Notwendigkeiten treffen auf eine kritische Öffentlichkeit und Berechtigte, die präzise und zeitnahe Ausschüttungen sowie moderate Verwaltungskosten erwarten. Das Urteil im Fall „Heja BVB“ hat die Sensibilität für eine willkürfreie Verteilung unterstrichen und gezeigt, dass etablierte Praktiken justiziabel sind.

Die strategischen Initiativen der GVL – Investitionen in Technologie, Stakeholder-Dialog, Governance-Anpassungen und internationale Kooperationen – sind notwendige Antworten. Die Aufnahme des VUT als Gesellschafter, die geplanten KI-Sessions auf der BV2025 oder die Digitalisierung der Services sind Schritte in die richtige Richtung. Doch sie müssen von einer Kultur der proaktiven Transparenz und nachweislichen Fairness getragen werden, um das teils strapazierte Vertrauen nachhaltig zu festigen. Es reicht nicht, nur die gesetzlichen Mindestanforderungen zu erfüllen. Die GVL muss den Beweis antreten, dass sie die Interessen aller Berechtigten – von den Top-Acts bis zu den Nischenkünstler:innen – optimal vertritt.

Für dich als Künstler:in oder Label bedeutet das: Bleibe wachsam und informiert. Nutze deine Rechte und die von der GVL angebotenen Dialogplattformen. Optimiere deine Meldungen, denn nur so kann die GVL ihre Arbeit für dich bestmöglich erledigen. Die GVL Herausforderungen sind auch deine Herausforderungen, denn es geht um deine Tantiemen. Eine effektive und faire GVL ist im Interesse aller Kreativen und ihrer Partner. Die Organisation muss den Spagat meistern, treuhänderische Verwalterin, moderner Dienstleister und vertrauenswürdiger Partner zugleich zu sein. Nur so kann sie ihre zentrale Rolle in der dynamischen Musik- und Medienlandschaft auch in Zukunft erfolgreich ausfüllen und die Leistungsschutzrechte Verwertung im Sinne ihrer Mitglieder sichern.


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Quellen

  1. GVL Service – Künstler, Scauspieler & Label.GVL – steinhardt music & royalty GmbH: https://www.steinhardt-music-royalty.de/sites/gvl.html
  2. GVL | Verwertungsgesellschaft für Künstler*innen und Labels: https://gvl.de
  3. Was ist oder macht die GVL? – Rechtsanwalt Dr. Peter F. Reinke: https://prlaw.de/was-ist-oder-macht-die-gesellschaft-zur-verwertung-von-leistungsschutzrechten-mbh-gvl/
  4. Gremien – GVL: https://gvl.de/ueber-uns/gremien
  5. Überblick: Was die 15 Verwertungsgesellschaften machen – iRights.info: https://irights.info/artikel/verwertungsgesellschaft-deutschland/31227
  6. verwertungsgesellschaften und kulturelle vielfalt in der musikbranche – Europäisches Parlament: https://www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/etudes/join/2009/419110/IPOL-CULT_ET(2009)419110_DE.pdf
  7. GVL 2022 – Zahlen, Fakten und mehr | GVL (Archiviert, da im Text auf neuere Zahlen Bezug genommen wird, aber als Hintergrund für Zitat Conring relevant): https://gvl.de/GVL-2022-Zahlen-Fakten-und-mehr (indirekt über Snippet 18: https://gvl.de/node/1011)
  8. GVL 2023 – Zahlen, Fakten und mehr: https://gvl.de/GVL-2023-Zahlen-Fakten-und-mehr
  9. Wenn die GVL kassiert, merkt es keiner – nmz – neue musikzeitung: https://www.nmz.de/menschen/interviews/wenn-die-gvl-kassiert-merkt-es-keiner
  10. GVL-Chronik | Die Geschichte der Verwertungsgesellschaft: https://gvl.de/gvl/ueber-die-gvl/unsere-geschichte
  11. Verteilung | GVL: https://gvl.de/rechteinhaberinnen/verteilung
  12. Das Urteil gegen die GVL | Radar Music: https://radar-music.de/das-urteil-gegen-die-gvl-3887
  13. Transparenzbericht 2023 | GVL: https://gvl.de/en/node/1550 (Primärlink zur Seite, PDF auch verfügbar)
  14. Verteilungen & Verteilungspläne für Künstler*innen – GVL: https://gvl.de/kuenstlerinnen/verteilungen
  15. GVL schließt Geschäftsjahr 2023 mit deutlichem Umsatzplus | miz.org: https://miz.org/de/nachrichten/gvl-schliesst-geschaeftsjahr-2023-mit-deutlichem-umsatzplus
  16. GVL Transparenzbericht 2023 (PDF): https://gvl.de/sites/default/files/2024-06/GVL_Transparenzbericht_2023_DE_WEB_1.pdf
  17. Leistungsschutzrechten Verwertung von Gesellschaft zur – GVL (Transparenzbericht 2018): https://gvl.de/sites/default/files/2021-05/gvlgtb2018webeinseitig.pdf
  18. Die Verwertungsgesellschaft GVL: Gebt den Musiker*innen endlich ihr Geld – Groove: https://groove.de/2020/09/30/die-verwertungsgesellschaft-gvl-gebt-den-musikerinnen-endlich-ihr-geld/
  19. Vergütung im deutschen Markt für Musikstreaming – BKM: https://kulturstaatsminister.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Pressemitteilungen/2025-02-10-streaming-studie.pdf
  20. Häufige Fragen – GVL: https://gvl.de/kuenstlerinnen/kuenstlerinnen/haeufige-fragen
  21. Musikindustrie in Zahlen 2021 (für Streaming-Datenmengen-Kontext): https://www.musikindustrie.de/fileadmin/bvmi/upload/06_Publikationen/MiZ_Jahrbuch/2021/Musikindustrie_in_Zahlen_2021_E-Paper.pdf
  22. Künstliche Intelligenz: Alarmierende Auswirkungen auf die Musikbranche | NDR.de: https://www.ndr.de/kultur/musik/Kuenstliche-Intelligenz-Alarmierende-Auswirkungen-auf-die-Musibranche,kimusik112.html
  23. Zwei Säulen – ein Ziel: Effektive KI-Lizenzierung | GEMA Politik: https://gema-politik.de/ki-lizenz/
  24. GEMA verklagt KI-Musik-Generator Suno AI – datenschutzticker.de: https://www.datenschutzticker.de/2025/02/gema-verklagt-ki-musik-generator-suno-ai/
  25. Sessions und Deep-Dives im Detail – GVL BV2025: https://gvl.de/bv2025/infoseite-zur-gvl-berechtigtenversammlung-2025/bv2025-gvl-live-am-11-juni-2025/sessions-und
  26. Richtlinie (EU) 2019/790 (Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt) – Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Richtlinie_(EU)_2019/790_(Urheberrecht_im_digitalen_Binnenmarkt)
  27. Wut auf Gema-Schwester: „Die GVL sitzt auf dem Geld der kleinen Musiker“ – Spiegel: https://www.spiegel.de/kultur/musik/gema-schwester-die-gvl-sitzt-auf-dem-geld-der-kleinen-musiker-a-a1614a0a-45d6-446b-9740-e593c5fb3ac3
  28. VERWERTUNGSGESELLSCHAFTEN – VUT: https://www.vut.de/thema/verwertungsgesellschaften/

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