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Open-Source-AI – OSI veröffentlicht offizielle Definition zur Klärung der Kriterien

Von Oliver Welling
KINEWS24.de - Open-Source-AI – OSI veröffentlicht offizielle Definition zur Klärung der Kriterien

Die Open Source Initiative (OSI) hat Version 1.0 ihrer „Open Source AI Definition“ (OSAID) veröffentlicht, die festlegt, wann ein KI-System als wahrhaftig „Open Source“ gilt. Diese Definition entstand nach jahrelanger Zusammenarbeit mit Entwicklern, Wissenschaftlern und Institutionen und soll Entwicklern, Unternehmen und Regulierungsbehörden als Standard dienen, um Open-Source-Modelle klarer zu definieren. Mit der OSAID reagiert die OSI auf die besondere Bedeutung von Daten und Transparenz in der KI-Entwicklung, da bisherige Open-Source-Definitionen den besonderen Anforderungen von KI-Modellen nicht gerecht werden.

Die vier Grundkriterien der OSAID

Ein KI-System muss laut OSAID vier grundlegende Kriterien erfüllen, um als Open Source zu gelten:

  1. Freiheit der Nutzung: Das System kann für jegliche Zwecke genutzt werden, ohne eine Erlaubnis einholen zu müssen.
  2. Transparenz: Alle Komponenten des Systems sind einsehbar und verständlich, sodass Außenstehende nachvollziehen können, wie das System funktioniert.
  3. Änderungsfreiheit: Das System kann für jeden beliebigen Zweck modifiziert werden, einschließlich Änderungen des Outputs.
  4. Teilbarkeit: Das System kann mit anderen geteilt und nach Belieben modifiziert weitergegeben werdenanforderungen und Zugang zu Daten

Die OSAID fordert für ein KI-System die Offenlegung folgender Informationen:

  • Datenzugang: Angaben zur Herkunft und Lizenzierung der Trainingsdaten sowie deren Bearbeitungsmethoden.
  • Codezugang: Volle Einsicht in den Quellcode, der zur Erstellung und Ausführung des Modells verwendet wird.
  • Modellparameter und -gewichte: Die im Training verwendeten Einstellungen und Gewichte müssen verfügbar sein, um die Reproduzierbarkeit zu gewährleisten .

Diese Transpaelen darauf ab, dass eine fachkundige Person das KI-Modell auf Grundlage der bereitgestellten Informationen selbstständig nachbauen könnte. Sie enthalten jedoch keine Verpflichtung zur vollständigen Offenlegung der Trainingsdaten, um rechtliche Konflikte und Eigentumsprobleme zu vermeiden .

Reaktionen der Industrie auf

Die Einführung der OSAID stößt bei einigen großen Unternehmen auf Widerstand, da deren KI-Modelle die Anforderungen teilweise nicht erfüllen. Prominente Unternehmen wie Meta, Stability AI und Mistral bezeichnen ihre KI-Modelle als „Open Source“, obwohl sie in einigen Punkten von der OSAID abweichen:

  • Meta: Die Llama-Modelle von Meta sind in ihrer kommerziellen Nutzung eingeschränkt und schließen Plattformen mit mehr als 700 Millionen monatlich aktiven Nutzern aus. Außerdem gewährt Meta keinen umfassenden Zugang zu den verwendeten Trainingsdaten .
  • Stability AI: Stability AI, bekannt ldgenerierung mittels Stable Diffusion, setzt eine Lizenz für Unternehmen mit mehr als einer Million US-Dollar Jahresumsatz voraus, um ihre Modelle kommerziell zu nutzen.
  • Mistral: Auch Mistral’s Modelle unterliegen Nutzungsbeschränkungen für bestimmte kommerzielle Anwendungsfälle .

Meta hat bereits öffentlich bekannt gegeben, dasser jetzigen Form kritisch gegenübersteht. Laut Meta deckt die neue Definition die komplexen Aspekte moderner KI-Modelle nicht vollständig ab, und die Sicherheitsrichtlinien des Unternehmens für die Llama-Modelle seien notwendig, um schädliche Verwendungen zu verhindern .

Auswirkungen und zukünftige Entwicklungen

Die OSAID soll nicht klern, sondern auch politischen Entscheidungsträgern und Regulierungsbehörden eine Richtschnur bieten, um „Open Source“ im Kontext von KI besser zu verstehen. Sie wird daher möglicherweise auch Einfluss auf die Entwicklung von KI-Lizenzierungspraktiken und künftige gesetzliche Regelungen haben.

Eine besondere Herausforderung ist die Frage, wie das Urheberrecht auf die Lizenzierung und Offenlegung von Trainingsdaten anzuwenden ist. Ein Modell könnte als „Open Source“ gelten, selbst wenn die zugrundeliegenden Daten nur lizenziert und nicht vollständig veröffentlicht sind. Die OSI hat daher ein Komitee eingerichtet, das die OSAID fortlaufend beobachten und bei Bedarf überarbeiten soll .

Fazit und Bedeutung der OSAID

Mit der Einführung der OSAID hat die OSI eigen Schritt getan, um eine klare Definition für „Open Source“ im Kontext von KI bereitzustellen. Die Definition bietet Entwicklern und Nutzern eine Orientierungshilfe und könnte in Zukunft als Standard für die Bewertung der Offenheit von KI-Modellen dienen. Trotz der Kritik und abweichenden Meinungen großer Technologieunternehmen wird die OSAID durch ihre breiten Anforderungen an Transparenz und Zugang zur Diskussion beitragen, was Open-Source-KI wirklich bedeutet und wie sich dieser Begriff auf die Praxis anwenden lässt.

Die OSAID wird voraussichtlich an Relevanz gewinnen, da immer mehr Entwickler und Entscheidungsträger auf klare Standards angewiesen sind. Der Weg zur allgemeinen Akzeptanz ist jedoch herausfordernd, und die OSI wird ihre Definition möglicherweise bald an neue Entwicklungen in der rechtlichen und technologischen Landschaft anpassen müssen.

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