Künstliche Intelligenz ist der bessere Zuhörer: Forschende der USC Marshall School of Business haben herausgefunden, dass Nachrichten, die von KI generiert wurden, bei den Empfängern das Gefühl vermittelten, besser gehört zu werden als Nachrichten, die von Menschen geschrieben wurden. Künstliche Intelligenz scheint nach dieser Studie der bessere Zuhörer zu sein.
Dies mag auf den ersten Blick unerwartet erscheinen, jedoch gibt es einige klare Gründe dafür:
- Analysefähigkeit: KI-Systeme sind speziell darauf ausgelegt, Sprache zu analysieren und emotionale Hinweise zu identifizieren. Sie lassen sich nicht von eigenen Gedanken oder Gefühlen ablenken, was ihnen ermöglicht, ihre gesamte Verarbeitungskapazität dem Verständnis der emotionalen Nachrichten zu widmen.
- Neutralität: KI operiert idealerweise von einem neutralen Ausgangspunkt ohne die menschliche Neigung zu vorgefassten Meinungen oder unbewussten Voreingenommenheiten. Dies hilft, Emotionen so zu erkennen, wie sie ausgedrückt werden.
- Datensätze: KI-Modelle werden anhand riesiger Datensätze von Text und menschlichen emotionalen Austauschen trainiert. Dies versorgt sie mit einer umfangreichen Bibliothek an Mustern und Sprachhinweisen, die es ihnen ermöglichen, subtile Nuancen in der emotionalen Kommunikation zu erkennen, die ein Laie möglicherweise übersehen würde.
Die richtige Art der emotionalen Unterstützung durch KI
Es scheint, dass KI einen überraschenden Vorteil gegenüber Menschen hat: Computer sind darauf programmiert zu analysieren und zu kategorisieren, frei von allen Ablenkungen, die unser menschliches Gehirn heimsuchen.
„In Anbetracht der zunehmenden Epidemie der Einsamkeit war ein großer Teil unserer Motivation zu sehen, ob KI tatsächlich helfen kann, dass sich Menschen gehört fühlen“, erklärt Yidan Yin, Hauptautor der Studie.
Die KI-generierten Nachrichten waren besser darin, den emotionalen Zustand des Empfängers anzuerkennen und zu validieren. Dies schuf ein Gefühl des Gehört- und Gesehenwerdens, erhöhte die Hoffnung und verringerte den Distress.
Das Problem mit der emotionalen Unterstützung durch KI
Hier wird es jedoch kompliziert. Wenn Teilnehmer herausfanden, dass ihre empathischen Nachrichten von einer KI stammten, fühlten sie sich tatsächlich weniger gehört. Dieses Phänomen ähnelt dem „Uncanny Valley“-Effekt in der Robotik, bei dem Menschen sich unwohl fühlen, wenn etwas fast menschlich, aber nicht ganz menschlich ist.
„Was wir herausfanden, war, dass sowohl die tatsächliche Quelle der Nachricht als auch die angenommene Quelle eine Rolle spielten“, sagt Co-Autorin Cheryl Wakslak. „Die Menschen fühlten sich mehr gehört, wenn sie eine Nachricht von einer KI als von einem Menschen erhielten, aber wenn sie glaubten, eine Nachricht stamme von einer KI, fühlte sich dies weniger an.“
Menschen vs. KI: Keine ‘Entweder-oder’-Frage
Diese Forschung bedeutet nicht, dass KI unsere besten Freunde als die beste Schulter zum Ausweinen ersetzen wird. Vielmehr weist sie auf ein faszinierendes Potenzial für Zusammenarbeit hin.
Menschen könnten viel von der Art und Weise lernen, wie KI Emotionen analysiert und ihre Sprache für Validierung anpasst. „Menschen könnten potenziell von KI lernen, denn oft, wenn unsere bedeutenden Anderen über etwas klagen, möchten wir diese Validierung bieten, wissen aber nicht, wie wir dies effektiv tun können“, bemerkt Yin.
Fazit Künstliche Intelligenz ist der bessere Zuhörer
Die Möglichkeit, dass KI uns versteht und auf unsere Emotionen mit validierenden Antworten reagiert, die unglaublich nützlich sein können, öffnet Türen für zugängliche psychische Gesundheitsunterstützung, Werkzeuge für eine bessere Kommunikation und vielleicht sogar ein tieferes Selbstverständnis. Während wir uns an den Gedanken gewöhnen, dass Computer wirklich verstehen, wie wir uns fühlen, könnten unsere Einstellungen sich mildern und der „KI-Unheimlichkeits-Tal“-Effekt könnte als Herausforderung bleiben, die es zu überwinden gilt.
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