Was ist passiert?
ChatGPT ist weit mehr als eine Suchmaschine. Es ist eine künstliche Intelligenz (KI), die unsere Fragen beantwortet und uns bei alltäglichen Aufgaben hilft. Doch einige Nutzer haben ChatGPT dafür benutzt, um Inhalte zu lesen, für die sie eigentlich bezahlen müssten. Das Feature “Browse with Bing” ermöglichte das, ist aber nun vorerst deaktiviert.
Das clever-dreiste Spiel mit der KI
Viele Menschen nutzen ChatGPT bereits für allerlei Tages-Aufgaben. Und in der Regel ist der Chatbot dabei ziemlich nützlich. Doch manche Nutzer sind kreativ und versuchen, das System für ihre Vorteile auszunutzen. Einmal haben sie sogar versucht, mit ChatGPT Keys für Windows zu generieren – aber das waren eher zusammengesetzte Stücke aus dem Internet.
Paywalls umgangen durch “Browse with Bing”
Doch kürzlich haben einige User eine andere Lücke entdeckt: Mit ChatGPT konnten sie Artikel lesen, die eigentlich nur gegen Bezahlung verfügbar sind. Möglich machte das das Feature “Browse with Bing”, welches exklusiv Abonnenten von ChatGPT Plus zur Verfügung stand.
Die schöne neue Welt der Bing-Suche
“Besser suchen und kostenlos lesen” – so wurde das Feature “Browse with Bing” auf der Build-Konferenz von Microsoft vorgestellt. Es versprach ein verbessertes Erlebnis bei der Bing-Suche. Aber ziemlich schnell stellten die Nutzer fest, dass sie es auch für andere Zwecke nutzen konnten, die die Erfinder nicht beabsichtigt hatten.
Reaktion von OpenAI
“Wir haben festgestellt, dass die Beta-Version von ChatGPT Browse gelegentlich Inhalte auf eine Weise anzeigt, die wir nicht beabsichtigt haben. Wenn ein Nutzer zum Beispiel ausdrücklich nach dem vollständigen Text einer URL fragt, kann es passieren, dass diese Anfrage versehentlich erfüllt wird”, erklärt OpenAI in einem Blogbeitrag.
Konsequenzen für die Funktion
Die Folge? “Ab dem 3. Juli 2023 haben wir die Beta-Funktion ‘Browse with Bing’ vorsichtshalber deaktiviert, während wir das Problem lösen, um den Inhaltseigentümern gerecht zu werden. Wir arbeiten daran, die Beta-Version so schnell wie möglich wieder verfügbar zu machen und danken dir für dein Verständnis”, teilt OpenAI mit.
Das Ende des Artikels, nicht das Ende der Geschichte
Die Geschichte ist noch nicht vorbei. Es bleibt abzuwarten, wie OpenAI das Problem angeht und ob und wann das “Browse with Bing”-Feature wieder verfügbar sein wird. Eines ist aber sicher: Es wird immer Nutzer geben, die versuchen, das System zu ihrem Vorteil zu nutzen – und es wird immer Unternehmen geben, die versuchen, das zu verhindern.