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Krea AI + FLUX.1: Kreas Open-Source-KI sagt dem „AI Look“ den Kampf an

KINEWS24.de - Krea AI - FLUX.1 Open Weights

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Ein neues KI-Bildmodell fordert den Status quo heraus: Am 31. Juli 2025 hat Krea AI in Zusammenarbeit mit Black Forest Labs FLUX.1 Krea als Open-Weights-Modell veröffentlicht. Das Ziel ist ambitioniert: Schluss mit dem generischen „AI Look“, der wachsartigen Haut und den langweiligen Kompositionen. Stattdessen soll eine KI mit klarer ästhetischer Meinung und überlegener Bildqualität neue kreative Maßstäbe setzen. Wir zeigen dir, welche Philosophie dahintersteckt und was das für dich bedeutet.

Die Entwickler Sangwu Lee und Erwann Millon kritisieren, dass sich die KI-Forschung zu sehr auf technische Benchmarks konzentriert und dabei die künstlerische Qualität vernachlässigt hat. FLUX.1 Krea ist ihre Antwort – ein Modell, das nicht versucht, allen zu gefallen, sondern eine ganz spezifische, kuratierte Ästhetik verfolgt. Es ist ein bewusster Schritt weg von der Optimierung für Metriken und hin zu Bildern, die nicht wie von einer KI gemacht aussehen.

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Das Wichtigste in Kürze – FLUX.1 Krea im Überblick

  • Frei verfügbar: FLUX.1 Krea wurde als Open-Weights-Modell auf Hugging Face veröffentlicht und ist somit für die Community frei zugänglich und nutzbar.
  • Anti-„AI Look“: Das Kernziel ist die Überwindung des typischen, unnatürlichen „AI Looks“ durch einen Fokus auf Fotorealismus und hohe ästhetische Qualität.
  • Meinungsstarke Ästhetik: Anstatt einen globalen Durchschnittsgeschmack zu treffen, wurde das Modell gezielt auf eine spezifische, von Krea definierte Ästhetik trainiert.
  • Innovative Technik: Das Modell basiert auf FLUX.1-dev und wurde mit einer zweistufigen Post-Training-Pipeline aus Supervised Finetuning (SFT) und Reinforcement Learning (RLHF) verfeinert.
  • Community-Fokus: Die Veröffentlichung soll Entwickler und Kreative ermutigen, auf der Technologie aufzubauen und die Grenzen der KI-Ästhetik zu erweitern.

Das Problem: Warum so viele KI-Bilder gleich aussehen

Du kennst es wahrscheinlich: KI-generierte Bilder haben oft einen unverkennbaren Stil, den man mittlerweile als „AI Look“ bezeichnet. Doch was macht diesen Look aus? Es sind typische Merkmale, die sich durch viele Modelle ziehen:

  • Wachsartige Hauttexturen: Gesichter wirken oft unnatürlich glatt und porenlos.
  • Übermäßig verschwommene Hintergründe: Ein künstliches Bokeh, das nicht immer zur Szene passt.
  • Langweilige Komposition: Oft zentrierte Motive und wenig dynamische Bildaufbauten.
  • Zu weiche Texturen: Details wirken oft verwaschen und soft.
  • Farbkollaps: Die Farbpaletten sind oft begrenzt und wiederholen sich.

Die Entwickler von Krea führen dieses Problem auf ein Zitat von Charles Goodhart zurück: „Wenn eine Maßnahme zu einem Ziel wird, hört sie auf, eine gute Maßnahme zu sein.“ Die KI-Community hat sich lange auf Benchmarks wie den CLIP Score oder den Fréchet Inception Distance (FID) konzentriert, um die „Intelligenz“ eines Modells zu messen. Dabei geriet die eigentliche ästhetische Qualität – das, was ein Bild interessant und echt wirken lässt – in den Hintergrund.

Selbst Ästhetik-Filter wie LAION-Aesthetics, die oft zum Filtern von Trainingsdaten genutzt werden, haben laut Krea einen starken Bias. Sie bevorzugen Bilder mit verschwommenen Hintergründen, soften Texturen und hellen Motiven, was den „AI Look“ eher verstärkt als bekämpft.

Kreas Philosophie: Die Kunst des gezielten Weglassens

Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, verfolgt Krea eine zweistufige Philosophie, die sich am besten mit einem Zitat von Michelangelo zusammenfassen lässt: „Die Skulptur ist bereits im Marmorblock vollständig, bevor ich meine Arbeit beginne. Ich muss nur das überflüssige Material wegmeißeln.“

Genau so sehen die Entwickler den Trainingsprozess eines KI-Bildmodells. Er teilt sich in zwei entscheidende Phasen:

Phase 1: Pre-Training für maximale Vielfalt (Mode Coverage)

In der ersten Phase, dem Pre-Training, geht es darum, dem Modell so viel Wissen über die visuelle Welt wie möglich zu vermitteln. Das Ziel ist maximale Vielfalt (Mode Coverage). Das Modell lernt alles: Stile, Objekte, Orte, Menschen – das Gute wie das Schlechte. Krea argumentiert sogar, dass ein Modell auch auf „schlechten“ Daten trainiert werden muss. Nur wenn eine KI weiß, wie „zu viele Finger“ oder „deformierte Gesichter“ aussehen, kann sie durch negative Prompts effektiv davon wegsteuern. Das Pre-Training schafft also das Rohmaterial und legt die Obergrenze für die stilistische Vielfalt fest.

Phase 2: Post-Training für eine klare Vision (Mode Collapse)

Nach dem Pre-Training ist das Modell ein Alleskönner, aber kein Spezialist. Es kann alles generieren, aber nicht zuverlässig in hoher Qualität. Hier beginnt das „Wegmeißeln“ – das Post-Training. In dieser Phase wird das Modell gezielt auf die Bereiche der Datenverteilung ausgerichtet, die als wünschenswert erachtet werden. Es geht um eine bewusste Reduktion der Möglichkeiten (Mode Collapse), um eine ganz bestimmte, „meinungsstarke“ Ästhetik zu schärfen.

Unter der Haube: Die technische Umsetzung von FLUX.1 Krea

Für diese anspruchsvolle Aufgabe benötigte Krea eine besondere Basis. Viele existierende Open-Source-Modelle sind bereits zu stark vor-optimiert und damit zu „gebacken“, um sie noch grundlegend formen zu können.

Die Basis: Ein „rohes“ Modell von Black Forest Labs

Die Lösung kam durch eine Partnerschaft mit Black Forest Labs. Sie stellten mit flux-dev-raw ein „rohes“, vortrainiertes, aber nicht feinjustiertes Basismodell zur Verfügung. Dieses 12-Milliarden-Parameter-Modell hatte drei entscheidende Vorteile:

  1. Es besaß bereits ein breites Weltwissen.
  2. Es konnte bereits kohärente Strukturen und sogar Text erzeugen.
  3. Es war noch nicht vom „AI Look“ befallen und lieferte eine diverse, formbare Bildverteilung.

How-To: Kreas 2-Stufen-Post-Training-Pipeline

Auf dieser Basis setzte Krea eine maßgeschneiderte Pipeline auf, um die gewünschte Ästhetik herauszuarbeiten. So lief der Prozess ab:

  1. Schritt 1: Supervised Finetuning (SFT)
    • Datenauswahl: Ein handverlesenes, kleines (< 1 Million Bilder) Datenset von höchster Qualität wurde kuratiert, das exakt den ästhetischen Vorstellungen von Krea entsprach.
    • Synthetische Daten: Um die Stabilität zu erhöhen, wurden zusätzlich hochwertige synthetische Bilder aus Kreas internem Top-Modell, Krea 1, in das Training einbezogen.
    • Training: Das Modell wurde mit einem speziellen Loss direkt auf der Classifier-Free Guidance (CFG) Verteilung trainiert, um die Bildqualität signifikant zu steigern.
  2. Schritt 2: Reinforcement Learning from Human Feedback (RLHF)
    • Präferenz-Optimierung: Nach dem SFT wurde das Modell mit einer Variante von Preference Optimization, die Krea als TPO bezeichnet, weiter kalibriert.
    • Qualitätsdaten: Dafür wurde internes Präferenz-Feedback von Experten genutzt, die genau wussten, wo die Schwächen und Stärken des aktuellen Modells lagen.
    • Feinschliff: In mehreren Runden wurde das Modell so weiter optimiert, bis die gewünschte Ästhetik und Stilisierung erreicht war.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Training

Während des Entwicklungsprozesses von FLUX.1 Krea gewann das Team zwei entscheidende Erkenntnisse, die dem Mainstream-Ansatz der KI-Entwicklung widersprechen.

Qualität schlägt Quantität: Weniger ist mehr

Es braucht keine riesigen Datenmengen für ein gutes Post-Training. Ein kleines, aber extrem sorgfältig kuratiertes Datenset von unter einer Million Bildern war ausreichend. Die Qualität und die präzise Auswahl der Daten sind entscheidender als die schiere Menge.

Mut zur Meinung: Warum „globale Präferenzen“ scheitern

Viele öffentliche Präferenz-Datensets versuchen, einen allgemeinen Konsens abzubilden. Krea fand heraus, dass dies zu Mittelmäßigkeit führt: unscharfe Texturen, simple Kompositionen und ein Rückfall in den „AI Look“. Ein Modell, das versucht, den Geschmack eines High-Fashion-Fotografen und den eines Minimalismus-Liebhabers gleichzeitig zu treffen, wird am Ende niemanden glücklich machen. Kreas Lösung war daher ein radikal meinungsstarker Ansatz: Sie haben das Modell bewusst auf ihren eigenen, klar definierten ästhetischen Geschmack „über-optimiert“.

Bist du bereit, die nächste Stufe der KI-Kreativität zu erkunden? Der Ansatz von Krea zeigt, wie wichtig eine klare Vision ist. Vertiefe dein Wissen über solche zukunftsweisenden KI-Strategien mit der KINEWS24-academy, um selbst zum Vordenker zu werden.

Was bedeutet das für dich? Erste Schritte mit FLUX.1 Krea

Die Veröffentlichung von FLUX.1 Krea ist mehr als nur ein weiteres Tool. Es ist eine Einladung an die Open-Source-Community, Modelle zu bauen, die eine eigene künstlerische Handschrift tragen.

So kannst du direkt loslegen und die Leistungsfähigkeit des Modells selbst testen:

  1. Weights herunterladen: Besuche die Hugging Face Seite von Krea AI. Dort findest du die Gewichte des Modells (ca. 22 GB).
  2. Repository klonen: Hole dir den passenden Code aus dem offiziellen GitHub-Repository.
  3. Umgebung einrichten: Stelle sicher, dass du eine kompatible Python-Umgebung und die notwendigen Bibliotheken (wie diffusers) installiert hast.
  4. Prompts testen: Beginne mit einfachen Prompts und füge dann gezielt stilistische Anweisungen hinzu, um die Stärken des Modells zu entdecken. Probiere zum Beispiel Prompts aus, die auf Fotorealismus, spezifische Lichtstimmungen oder filmische Looks abzielen.

Häufig gestellte Fragen – FLUX.1 Krea

Was ist FLUX.1 Krea? FLUX.1 Krea ist ein Open-Source KI-Bildgenerierungsmodell, das von Krea AI in Zusammenarbeit mit Black Forest Labs entwickelt wurde. Es basiert auf der FLUX.1-Architektur und wurde speziell darauf trainiert, Bilder mit einer hohen, meinungsstarken ästhetischen Qualität zu erzeugen und den generischen „AI Look“ zu vermeiden.

Was macht FLUX.1 Krea besonders im Vergleich zu Midjourney & Co.? Der Hauptunterschied liegt in der Philosophie. Während viele Modelle auf eine breite Masse und allgemeine Nutzerpräferenzen optimiert sind, verfolgt FLUX.1 Krea einen bewusst „opinionated“ (meinungsstarken) Ansatz. Es wurde auf eine spezifische, kuratierte Ästhetik trainiert, anstatt zu versuchen, jeden Stil abzudecken. Zudem ist es als Open-Weights-Modell frei verfügbar und anpassbar.

Ist FLUX.1 Krea kostenlos? Ja, die Gewichte (Weights) des Modells sind unter einer Open-Source-Lizenz auf Hugging Face veröffentlicht worden. Du kannst sie kostenlos herunterladen und für deine eigenen Projekte nutzen, vorausgesetzt, du hast die nötige Hardware, um das Modell auszuführen.

Was genau ist der „AI Look“? Der „AI Look“ bezeichnet eine Reihe von wiederkehrenden visuellen Artefakten und Stilmerkmalen in KI-generierten Bildern. Dazu gehören unnatürlich glatte oder wachsartige Haut, übermäßig verschwommene Hintergründe, eine Tendenz zu weichen Texturen und oft uninspirierte, zentrierte Kompositionen, die Bilder sofort als künstlich entlarven.

Fazit: Ein mutiger Schritt für mehr künstlerische KI

Die Veröffentlichung von FLUX.1 Krea ist mehr als nur ein weiterer Punkt auf der langen Liste von KI-Bildgeneratoren. Es ist ein Statement. Krea AI und Black Forest Labs stellen die gängige Praxis der Benchmark-Optimierung in Frage und plädieren für einen mutigeren, kuratierten und künstlerisch anspruchsvolleren Ansatz. Sie zeigen, dass der Weg aus der Falle des generischen „AI Looks“ nicht in noch mehr Daten, sondern in besseren, sorgfältiger ausgewählten Daten und einer klaren kreativen Vision liegt.

Die Philosophie des „Wegmeißelns“ – also der gezielten Verfeinerung eines vielfältigen Basismodells hin zu einer spezifischen Ästhetik – könnte die Art und Weise, wie wir über KI-Training denken, nachhaltig verändern. Statt eines einzigen Modells, das alles kann, aber nichts perfekt, könnten wir in Zukunft eine Landschaft aus vielen spezialisierten, meinungsstarken Modellen sehen, die jeweils für einen bestimmten Stil oder eine bestimmte Ästhetik optimiert sind.

Mit der Offenlegung der Gewichte gibt Krea der Community ein mächtiges Werkzeug in die Hand. Es ist eine Einladung zum Experimentieren, Verfeinern und Weiterentwickeln. Die Zukunft der KI-Bildgenerierung liegt möglicherweise nicht in einem einzigen Super-Modell, sondern in der personalisierten Ästhetik – Modelle, die sich nicht nur an Prompts anpassen, sondern an den individuellen Geschmack des Nutzers. FLUX.1 Krea ist ein entscheidender und inspirierender Schritt in diese Richtung.

/tr www.KINEWS24-academy.de – KI. Direkt. Verständlich. Anwendbar. /tr

Quellen

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