Gehirn-Computer-Schnittstelle: Unbabel entwickelt mit Halo eine bahnbrechende KI-Technologie für Gehirn-Computer-Schnittstellen. Die neue Methode zur gedanklichen Kommunikation hat Potential für Menschen mit Behinderung und zur Erweiterung menschlicher Fähigkeiten.Gehirn-Computer-Schnittstelle: Unbabel entwickelt mit Halo eine bahnbrechende KI-Technologie für Gehirn-Computer-Schnittstellen. Die neue Methode zur gedanklichen Kommunikation hat Potential für Menschen mit Behinderung und zur Erweiterung menschlicher Fähigkeiten.

Ursprung der Idee und erste Experimente

Vor 4 Jahren hatte das Innovations-Team von Unbabel unter Leitung von Paulo Dimas die Idee, Gehirn-zu-Kommunikations-Schnittstellen zu erforschen. Sie untersuchten, wie unser Gehirn im Lauf der Evolution entstanden ist. Dabei gibt es das limbische System und den Neocortex, die sich über Millionen Jahre getrennt entwickelt haben. Laut CEO Vasco Pedro entsteht gerade durch KI eine Art “Über-Cortex”, der außerhalb des biologischen Gehirns existiert.

Zunächst experimentierte das Team mit EEG-Systemen, die teils invasiv für den Körper sind. Doch dann kamen sie auf EMG als weniger rauscharme und nicht-invasive Methode. Mit Sensoren in einem Armband konnten sie Muskelreaktionen messen und EMG so als “Gateway” zu direkter Gehirn-Interaktion nutzen.

Kombination mit Generativer KI

Letztes Jahr kam die Idee, EMG mit Generativer KI, genauer einem individuell angepassten Large Language Model (LLM), zu verbinden. Das System misst, wie der Träger eines EMG-Geräts auf das Denken an ein Wort reagiert. So entsteht eine Korrelation von Signalen und echten Wörtern, um ein personalisiertes LLM zu erschaffen.

Bei meinem Test mit CEO Vasco Pedro wurden ihm meine Frage nach seinem Kaffee über KI-Stimme ins Ohr geschickt. Seine physische Reaktion auf das Denken an “Schwarzer Kaffee” wurde vom LLM abgeglichen, um auf “Americano” zu schließen. Die Antwort kam stumm per Telegram-Textnachricht zurück.

Funktionsweise der Technologie

Die aktuelle Version nutzt ein E-Skin EMG-Interface in einer Art Ärmel, entwickelt mit der Universität Coimbra. Das Gerät könnte miniaturisiert werden.

Eine App auf dem Telefon ermöglicht den Zugriff auf die AI-Kommunikations-Hub und Generierung der Antworten durch das LLM OpenAI ChatGPT 3.5. Laut CEO Vasco Pedro ist es wie eine Stimme im Kopf, mit der man kommunizieren kann.

Potenzial: Von ALS-Patienten bis zu übermenschlichen Fähigkeiten

Unbabel arbeitet bereits mit der Champalimaud Stiftung in Lissabon zusammen, die zu ALS forscht. Das System könnte Betroffenen, die nicht sprechen können, helfen. Statt mühsamer Augensteuerung wäre schnellere gedankliche Kommunikation möglich.

Aber die Anwendungen gehen weiter. Laut Vasco Pedro sind schon 20 Wörter pro Minute drin gegenüber 2 bei Stephen Hawking. Das Ziel sind 60-80 Wörter pro Minute. Mit 150 wären übermenschliche Fähigkeiten erreicht. Die Zukunft scheint aufregend, wenn auch noch technische und ethische Hürden zu überwinden sind.

Einsatzszenarien für die von Unbabel entwickelte Gehirn-Computer-Schnittstellen-Technologie:

  • Kommunikationshilfe für Menschen mit Behinderungen: Wie bereits erwähnt kann die Technologie Menschen mit fehlender oder eingeschränkter Sprachfähigkeit wie ALS-Patienten helfen, wieder zu kommunizieren. Statt langsamer Augensteuerung wäre durch die Gedanken-Schnittstelle eine flüssigere Kommunikation möglich.
  • Allgemeine Kommunikationserweiterung: Auch für Menschen ohne Behinderung könnte die Technologie die Kommunikationsmöglichkeiten erweitern. Komplexe Gedanken und Ideen könnten schneller und präziser ausgedrückt werden. Meetings und Diskussionen könnten effizienter gestaltet werden.
  • Steuerung von Geräten und Maschinen: Die Technologie könnte auch zur direkten gedanklichen Steuerung von verschiedenen Geräten und Maschinen eingesetzt werden, von Smart Home über Roboter bis hin zu Fahrzeugen.
  • Kreativarbeit: Für kreative Tätigkeiten wie Musik, Kunst oder Design könnte die Gedanken-Schnittstelle helfen, Ideen und Vorstellungen schneller umzusetzen und auszudrücken.
  • Gaming: Im Gaming-Bereich ist der Einsatz für immersive Spielerlebnisse denkbar, bei denen die Steuerung und Interaktion noch stärker verschmilzt.
  • Allgemeine Leistungssteigerung: Durch die schnellere und direktere Umsetzung von Gedanken in Kommunikation oder Handlung könnten mögliche kognitive Einschränkungen des Menschen überwunden und die Leistung gesteigert werden.

Die Bandbreite möglicher Anwendungen ist groß und wird sicher noch erweitert. Wichtig ist bei alledem die Berücksichtigung ethischer Aspekte.

Fazit Gehirn-Computer-Schnittstelle

Unbabels Projekt Halo demonstriert eindrucksvoll die Verschmelzung von Generativer KI und tragbaren Geräten für neue Kommunikationsmöglichkeiten. Ob für Menschen mit Behinderung oder zur Erweiterung menschlicher Fähigkeiten, die Potenziale sind enorm. Trotzdem sind weitere Fortschritte nötig. Und Ethik sowie Datenschutz dürfen nie außer Acht gelassen werden auf dem Weg in diese aufregende Zukunft.

Quelle: TechChrunch

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