Google führt ab November KI-Hinweise bei politischen Anzeigen einGoogle führt ab November KI-Hinweise bei politischen Anzeigen ein

Google hat eine bedeutende Änderung in seinen Richtlinien für politische Anzeigen angekündigt: Ab November müssen alle politischen Werbeanzeigen klar kennzeichnen, wenn sie künstliche Intelligenz (KI) oder synthetische Inhalte verwenden. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Transparenz in der politischen Werbung zu erhöhen und die Verbreitung von Desinformationen vor den Wahlen 2024 zu reduzieren.

Das musst Du wissen – Google führt ab November KI-Hinweise bei politischen Anzeigen ein

  • Startzeitpunkt: Die neuen Richtlinien treten im November 2024 in Kraft.
  • Anwendung: Alle politischen Anzeigen, die auf Google und YouTube geschaltet werden, müssen gekennzeichnet werden, wenn sie synthetische Inhalte enthalten.
  • Zweck: Erhöhung der Transparenz und Bekämpfung von Desinformationen in der politischen Werbung.
  • Umfang: Die Richtlinien gelten weltweit, einschließlich Europa, Indien und Brasilien.
  • Durchsetzung: Anzeigen ohne entsprechende Kennzeichnung werden blockiert oder entfernt.

Die Entscheidung von Google kommt in einer Zeit, in der der Einsatz von KI-Tools in der politischen Werbung zunimmt. Im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen 2024 wird erwartet, dass immer mehr Kampagnen auf generative KI setzen, um Videos, Bilder und Audioinhalte zu erstellen. Google ist das erste große Technologieunternehmen, das eine solche Offenlegungspflicht einführt.

Laut Google müssen politische Werbeanzeigen, die „synthetische Inhalte enthalten, die realistische oder realitätsnahe Menschen oder Ereignisse unecht darstellen“, deutlich kennzeichnen, dass diese Inhalte künstlich generiert wurden. Diese Hinweise müssen „klar und unübersehbar“ auf dem jeweiligen Medium platziert werden. Beispiele für solche Hinweise könnten Formulierungen wie „Dieses Video wurde synthetisch erzeugt“ oder „Dieser Audioinhalt wurde computerbasiert generiert“ sein.

Anzeigen, die lediglich geringfügige Bearbeitungen wie Größenanpassungen oder Hintergrundbereinigungen vornehmen, müssen nicht gekennzeichnet werden. Die neuen Regeln sollen sicherstellen, dass Wählerinnen und Wähler nicht durch manipulierte Inhalte in die Irre geführt werden, die reale Ereignisse oder Personen fälschlicherweise darstellen.

Die Ankündigung von Google wurde positiv aufgenommen, insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedenken hinsichtlich der Verwendung von KI in der politischen Werbung. Bereits im Sommer hatte ein Unterstützungskomitee von Gouverneur Ron DeSantis eine AI-generierte Version von Donald Trumps Stimme in einer Werbung verwendet, was die Diskussion über die Notwendigkeit solcher Kennzeichnungen anheizte.

Die Federal Election Commission (FEC) der USA hat sich ebenfalls mit dem Thema auseinandergesetzt und im August 2024 eine öffentliche Konsultation zur Aktualisierung ihrer Richtlinien bezüglich irreführender KI-Inhalte in politischen Anzeigen gestartet. Zudem arbeitet der Kongress an umfassenderen Regelungen für den Einsatz von KI.

International wird diese neue Richtlinie von Google nicht nur in den USA, sondern auch in Ländern wie Europa, Indien und Brasilien gelten, die ebenfalls Wahlen im Jahr 2024 abhalten werden. Diese Maßnahme ist Teil von Googles bestehenden Richtlinien gegen Fehlinformationen und manipulierte Medien.

Während andere Plattformen wie Facebook und Twitter ebenfalls Richtlinien für manipulierte Medien haben, gehen sie unterschiedlich streng vor. Facebook beispielsweise verbietet manipulierte Medien in nicht-werbenden Inhalten, hat jedoch keine spezielle Kennzeichnungspflicht für politische Anzeigen eingeführt. Twitter hat seine Politik zu politischen Anzeigen kürzlich gelockert und erlaubt nun wieder politische Werbung auf der Plattform.

Googles neue Richtlinien zur Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten in politischen Anzeigen sind ein bedeutender Schritt hin zu mehr Transparenz in der digitalen politischen Werbung. In einer Zeit, in der generative KI-Tools immer häufiger eingesetzt werden, um realistische, aber unechte Inhalte zu erstellen, wird diese Maßnahme dazu beitragen, Wählerinnen und Wähler besser zu informieren und die Verbreitung von Desinformationen zu bekämpfen.

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