GDC 2024 – Games Industry und Künstliche Intelligenz: Die Spieleindustrie hat ein turbulentes Jahr hinter sich, geprägt von Herausforderungen wie Studio-Schließungen, Entlassungen und zunehmender Konzentration von Studios. Doch mit diesen Herausforderungen kommen auch Chancen. Der “State of the Game Industry Report 2024”, veröffentlicht von der Game Developers Conference (GDC), beleuchtet diese und weitere Themen.

GDC 2024: Einblicke in aktuelle Trends und Entwicklungen

Die GDC hat die Ergebnisse ihrer 12. jährlichen Umfrage zur Spieleindustrie veröffentlicht, die vor der GDC 2024, die vom 18. bis 22. März 2024 im Moscone Convention Center in San Francisco stattfinden wird, durchgeführt wurde. Über 3.000 Fachleute aus der Spieleindustrie teilten ihre Perspektiven zu Themen wie Entlassungen, ethische Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) und Veränderungen in der Politik und Preisgestaltung von Spiele-Engines.

Entlassungen und Sorgen um die Zukunft

Ein Drittel der Entwickler gab an, von Entlassungen betroffen zu sein. Besonders hart traf es die Qualitätssicherung, wo 22% der Befragten von Entlassungen berichteten. Mehr als die Hälfte der Befragten äußerten Bedenken über mögliche weitere Entlassungen in den nächsten 12 Monaten. Viele Entwickler sehen in der Post-Pandemie-Korrektur, der Studio-Konglomeration und wirtschaftlicher Unsicherheit mögliche Gründe und wünschen sich eine stärkere Gewerkschaftsbildung zum Schutz der Arbeitnehmer.

Wechsel der Spiele-Engines und ethische Bedenken bei KI

Die Umfrage ergab, dass Unreal Engine und Unity die am häufigsten genutzten Spiele-Engines sind. Nach der Ankündigung von Unity, eine “Runtime Fee” zu erheben, erwägen jedoch ein Drittel der Entwickler, ihre Engines zu wechseln. Zudem sind vier von fünf Entwicklern besorgt über die ethische Nutzung von generativer KI in der Spieleindustrie.

Zugänglichkeit und Marketing in der Spieleindustrie

Fast die Hälfte der Entwickler gab an, dass ihre Unternehmen Zugänglichkeitsmaßnahmen in ihre Spiele integrieren. Social Media, insbesondere Twitter/X, bleibt das wichtigste Marketinginstrument, obwohl viele Entwickler mit der Plattform und den Politiken von Eigentümer Elon Musk unzufrieden sind.

Rückkehr ins Büro: Unterschiede zwischen AAA- und Indie-Entwicklern

Ein Viertel der Entwickler berichtete über verpflichtende Rückkehr-ins-Büro-Politiken, wobei AAA-Entwickler stärker betroffen sind als Indie-Entwickler. Besonders im Geschäfts- und Finanzbereich gibt es eine Tendenz zu hybriden oder vollständigen Büroarbeitsmodellen.

Künstliche Intelligenz: Ein zweischneidiges Schwert in der Spieleentwicklung

Die Verbreitung von KI-Tools in der Spielebranche

Die Game Developers Conference 2024 hat in ihrem “State of the Industry”-Bericht aufschlussreiche Daten zur Nutzung von generativer KI in der Spieleindustrie veröffentlicht. Bemerkenswert ist, dass fast die Hälfte der befragten Entwickler angibt, KI-Tools wie ChatGPT, DALL-E, GitHub Copilot und Adobe Generative Fill bereits am Arbeitsplatz zu nutzen. Dabei nutzen 31 Prozent der Befragten diese Tools selbst, während 18 Prozent angeben, dass ihre Kollegen sie verwenden.

Interessanterweise zeigen sich Unterschiede in der Akzeptanz von KI-Tools zwischen den verschiedenen Abteilungen der Studios. Während 44 Prozent der Mitarbeiter im Bereich Business und Finanzen KI-Tools nutzen, sind es im Bereich der visuellen Künste nur 16 Prozent und im Bereich des Narrativen/Schreibens sogar nur 13 Prozent.

Einstellungen und Bedenken gegenüber KI-Tools

Unter den 38 Prozent der Befragten, deren Unternehmen keine KI-Tools verwenden, zeigen sich 15 Prozent interessiert an deren Einsatz, während 23 Prozent kein Interesse haben. Bemerkenswert ist, dass 12 Prozent der Befragten angeben, ihr Unternehmen erlaube die Nutzung von KI-Tools überhaupt nicht, eine Zahl, die bei AAA-Entwicklern auf 21 Prozent ansteigt.

Die Bedenken hinsichtlich der Ethik beim Einsatz von generativer KI in der Spieleentwicklung sind weit verbreitet. 42 Prozent der Befragten äußern sich “sehr besorgt” und weitere 42 Prozent “etwas besorgt” über die ethischen Aspekte. Nur 12 Prozent haben keinerlei Bedenken bezüglich der Ethik im Umgang mit diesen Werkzeugen.

Gemischte Meinungen über den Einfluss von KI

Die Meinungen über den Einfluss von KI-Tools auf die Branche sind geteilt. Während 21 Prozent der Befragten einen positiven Gesamteinfluss erwarten, sehen 18 Prozent eher negative Auswirkungen. Die Mehrheit, 57 Prozent, erwartet einen gemischten Einfluss.

Entwickler sehen in KI-Tools vor allem Vorteile bei der Programmierunterstützung, der Effizienzsteigerung bei der Inhalteerstellung und der Automatisierung repetitiver Aufgaben. Ein anonymer Befragter äußerte den Wunsch nach KI-Tools, die bestehende Arbeitsabläufe unterstützen und einzelne Künstler in ihrer Arbeit stärken, statt einen Großteil der kreativen Arbeit zu übernehmen.

Blockchain-Technologie verliert an Interesse

Ein weiteres interessantes Ergebnis des Berichts ist der Rückgang des Interesses an Blockchain-Technologie in der Spieleentwicklung. Nur 17 Prozent der Entwickler zeigen zumindest ein gewisses Interesse an der Nutzung von Blockchain in ihren kommenden Projekten – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 27 Prozent im Jahr 2022. Eine überwältigende Mehrheit von 77 Prozent der Befragten hat kein Interesse an Blockchain-Technologie, was den Trends der letzten Jahre entspricht.

Fazit GDC 2024 – Games Industry und Künstliche Intelligenz

Die Spieleindustrie steht vor bedeutenden Herausforderungen, aber auch vor Chancen. Entlassungen, ethische Bedenken bei der Nutzung von KI und Veränderungen in der Arbeitswelt prägen das Bild. Gleichzeitig zeigt sich ein Trend zur stärkeren Berücksichtigung von Zugänglichkeit in Spielen und zur Anpassung an neue Marketingstrategien. Die Branche befindet sich in einem Wandel, der sowohl Risiken als auch Potenziale birgt.

Quelle: GDC

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