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KI-Governance: Wie Künstliche Intelligenz eine Kraft zum Guten werden kann

Von Oliver Welling
KI-Governance: Wie Künstliche Intelligenz eine Kraft zum Guten werden kann

Die künstliche Intelligenz (KI) verändert unsere Sichtweise auf die Beziehung zwischen Mensch und Maschine radikal. Täglich eröffnen sich neue, spannende Möglichkeiten, um die nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Doch wie stellt man sicher, dass diese rasanten Fortschritte im Bereich der KI tatsächlich dem Gemeinwohl dienen? Seizo Onoe, Direktor des Standardisierungsbüros der Internationalen Fernmeldeunion (ITU), beleuchtet die Bedeutung der KI-Governance und erklärt, warum es so entscheidend ist, dass diese Technologie positiv für die Gesellschaft genutzt wird. Die ITU spielt dabei eine zentrale Rolle und fördert eine internationale Zusammenarbeit, um Leitlinien für die Entwicklung und Anwendung von KI zu schaffen und das Vertrauen der Öffentlichkeit zu stärken.

Das musst Du wissen – KI-Governance: Wie künstliche Intelligenz eine Kraft zum Guten werden kann

  • Inklusivität: KI-Governance muss die Bedürfnisse aller Länder berücksichtigen, nicht nur der technologisch fortgeschrittenen.
  • Sicherheit und Transparenz: KI-Systeme müssen sicher, frei von Verzerrungen und transparent in ihrer Anwendung sein.
  • Globale Zusammenarbeit: Ein globales Regelwerk ist notwendig, um eine verantwortungsvolle Entwicklung und Nutzung von KI zu gewährleisten.
  • Regulierungslücke: Aktuell besteht eine Diskrepanz zwischen regulatorischen Maßnahmen und dem technologischen Fortschritt im Bereich KI.
  • Nachhaltigkeit: KI kann entscheidend zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele beitragen, erfordert jedoch eine gezielte Steuerung.

Die künstliche Intelligenz, eine mächtige und wandelbare Technologie, findet in einer Vielzahl von Anwendungsbereichen wie Netzorchestrierung, Multimedia-Codierung und Optimierung der Energieeffizienz von Netzwerken und Rechenzentren Anwendung. Doch die Herausforderung liegt darin, sicherzustellen, dass sie nicht nur technologische Fortschritte bringt, sondern auch den sozialen Fortschritt unterstützt.

Die Internationale Fernmeldeunion (ITU), eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen für Informations- und Kommunikationstechnologien, verfolgt dieses Ziel mit ihrer Initiative „AI for Good“. Durch Gipfeltreffen und eine digitale Plattform wird ein globales Netzwerk von über 37.000 Experten aus unterschiedlichen Fachgebieten aktiviert, um KI-Anwendungen zu fördern, die entscheidend zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele beitragen können.

Doch während die Vorteile der KI beeindruckend sind, stehen ebenso bedeutende Risiken im Raum. Die Verbreitung von Fehlinformationen, die Schaffung von Deepfakes und die Beibehaltung von Vorurteilen in KI-Algorithmen könnten das Vertrauen der Öffentlichkeit untergraben. Zudem werfen der Einfluss auf den Arbeitsmarkt und die potenziellen Klimaauswirkungen von KI große Fragen auf.

Die Regierungen weltweit – von China über Indien bis zu den USA – beginnen, regulierende Maßnahmen zu ergreifen. Die Europäische Union hat kürzlich das neue EU-KI-Gesetz verabschiedet. Die G7-Länder haben den sogenannten Hiroshima AI Process ins Leben gerufen, und es fanden bedeutende Konferenzen wie der Safety Summit im Vereinigten Königreich und der Safety Summit in Seoul statt. All diese Bemühungen zeigen, wie wichtig es ist, ein sicheres und verantwortungsvolles KI-Zeitalter einzuleiten.

Im Mai 2024 fand im Rahmen des „AI for Good Global Summit“ der erste „AI Governance Day – From Principles to Implementation“ statt. An diesem UN-Event nahmen führende Politiker, Wissenschaftler und Technologen teil, um von den Prinzipien zur praktischen Umsetzung von KI-Governance-Frameworks zu gelangen. Ein neuer Bericht fasst die wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus den politischen Diskussionen zusammen und gibt den Beteiligten eine Orientierungshilfe für die Entwicklung effektiver KI-Governance-Strategien.

Die Herausforderung der KI-Governance

Ein zentrales Problem bleibt: Die Kluft zwischen den bestehenden Regulierungsvorschriften und dem aktuellen Stand der Technologie und der Werkzeuge zur Überwachung und Steuerung von KI-Systemen ist groß. Diese Lücke birgt erhebliche Risiken und betont die Notwendigkeit, die Instrumente zur Sicherstellung einer effektiven KI-Governance weiterzuentwickeln.

Viele Länder haben noch keine spezifischen KI-Gesetze. Doch die Staaten können die Prozesse des UN-Systems nutzen, um ihre Bemühungen zur KI-Governance zu unterstützen. Die Inter-Agency Working Group on Artificial Intelligence, unter der Leitung von UNESCO und ITU, hat ein Weißbuch veröffentlicht, das die institutionellen Modelle, Funktionen und bestehenden internationalen normativen Rahmenbedingungen analysiert, die auf die globale KI-Governance anwendbar sind.

Im Kern muss die KI-Governance auf drei Prinzipien basieren:

  1. Inklusivität und Gleichheit: Die globalen Regelungsprozesse müssen gerecht und alle einschließend sein. Es geht nicht nur um die technologisch fortgeschrittenen Länder, die derzeit Regulierungsschritte einleiten, sondern um alle Nationen, einschließlich der 2,6 Milliarden Menschen, die weltweit noch immer offline sind. Wie können diese Menschen von der KI profitieren, wenn sie nicht einmal an der breiteren digitalen Revolution teilhaben?
  2. Sicherheit und Verantwortlichkeit: KI muss sicher, zuverlässig und frei von Vorurteilen sein sowie die Privatsphäre respektieren. Transparenz und Verantwortlichkeit von Anbietern und Anwendern von KI-Systemen sind unerlässlich, um das Vertrauen der Öffentlichkeit zu gewinnen und zu erhalten.
  3. Ausgewogenheit zwischen Risiken und Nutzen: Die Risiken und Vorteile der KI-Entwicklung, -Einsatz und -Nutzung müssen sorgfältig abgewogen werden, um sicherzustellen, dass sie verantwortungsbewusst voranschreitet.

Der Weg zur globalen Einigung

Die regulatorische Landschaft befindet sich noch in einem frühen Stadium, und es bietet sich die Chance, die notwendige breite Öffentlichkeitsarbeit durchzuführen, um sicherzustellen, dass jedes Land, unabhängig von seinem Fortschritt auf dem Gebiet der KI, berücksichtigt wird. Eine weltweite Einigung ist unerlässlich, um zu garantieren, dass KI wirklich als eine Kraft des Guten für alle genutzt wird.

Doch wie kann dies erreicht werden? Die ITU plädiert für eine engere Zusammenarbeit zwischen allen Interessengruppen – von Regierungen und Aufsichtsbehörden bis hin zu Forschern und Technologen. Es müssen neue Normen entwickelt und bestehende angepasst werden, um den schnellen technologischen Veränderungen gerecht zu werden. Und schließlich müssen auch die Bürgerinnen und Bürger in diesen Prozess eingebunden werden, um ein breites Verständnis und Akzeptanz zu schaffen.

Durch die Harmonisierung der globalen Bemühungen kann eine Grundlage für Vertrauen geschaffen werden. Es geht darum, sicherzustellen, dass KI nicht nur ein Werkzeug der Effizienz oder des Profits bleibt, sondern ein echter Motor für den sozialen Wandel wird. Die Förderung von KI-Lösungen, die auf die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen abgestimmt sind, könnte der Schlüssel sein, um diese Technologie als Kraft des Guten zu verankern.

Fazit: KI-Governance: Wie künstliche Intelligenz eine Kraft zum Guten werden kann

KI birgt zweifellos ein enormes Potenzial, um einige der drängendsten Probleme unserer Zeit zu lösen. Doch ohne eine klare und durchdachte Governance könnte sie genauso gut zum Katalysator für tiefere Ungleichheiten und neue Risiken werden. Die Zukunft der KI hängt davon ab, wie wir heute handeln – durch inklusive Regelungsprozesse, strikte Sicherheits- und Transparenzstandards und eine kluge Abwägung von Risiken und Vorteilen. Ein globales Regelwerk, das diese Prinzipien integriert, könnte den Weg weisen.

Letztlich ist es nicht nur eine technologische, sondern auch eine moralische Frage. Können wir sicherstellen, dass KI in den Dienst der gesamten Menschheit gestellt wird? Die Antwort liegt in unserer Fähigkeit zur Zusammenarbeit, zur Anpassung und zur Innovation. Und genau hier setzt die ITU an, um sicherzustellen, dass KI wirklich eine Kraft zum Guten wird.

#KünstlicheIntelligenz #AIGovernance #Nachhaltigkeit #Regulierung #Technologie

AI governance: Ensuring artificial intelligence is a force for good

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