Das EU-KI-Gesetz: Herausforderungen und Lösungen
Das EU-KI-Gesetz wird das erste umfassende KI-Regelwerk und könnte ein Vorbild für Entscheidungsträger auf der ganzen Welt sein. Es birgt allerdings auch Risiken. Das Gesetz könnte Open-Source-Projekte regulieren, als wären sie kommerzielle Produkte oder eingesetzte KI-Systeme. Das wäre unvereinbar mit Open-Source-Entwicklungspraktiken und den Bedürfnissen von Einzelentwicklern und gemeinnützigen Forschungsorganisationen.
Zudem könnte das Gesetz die Entwicklung von Open-Source-KI hemmen und somit seine eigenen Ziele untergraben, nämlich verantwortungsvolle Innovation im Einklang mit europäischen Werten zu fördern. Um zu erklären, warum das so ist und Lösungen anzubieten, haben wir ein Strategiepapier veröffentlicht: “Unterstützung von Open Source und Open Science im KI-Gesetz”. Gemeinsam mit einer Koalition von führenden Organisationen aus dem Bereich der offenen Kultur und KI – Creative Commons, EleutherAI, Hugging Face, LAION und Open Future – soll das Papier Entscheidungsträgern bei der Erarbeitung von KI-Regulierungen helfen. Es ist essenziell, dass Politiker weltweit das aufblühende Ökosystem der Open-Source-KI unterstützen.
Die Rolle von Open Source und Open Science in der KI
Open Source und Open Science für KI wurden oft unterschätzt oder missverstanden. Open Source bildet jedoch das Fundament sowohl für die KI-Entwicklung als auch für die Politik. Sie bietet ein globales öffentliches Gut, das von allen genutzt, studiert, modifiziert und verteilt werden kann. Best Practices, die von der Open-Source-Community entwickelt wurden, einschließlich Modell-Dokumentation, haben Transparenzanforderungen und freiwillige Verpflichtungen weltweit geprägt. Um verantwortungsvolle Innovation, Zusammenarbeit und Wettbewerb zu sichern, muss die KI-Politik Open Source berücksichtigen.
EU-KI-Gesetz: GitHub ist ein Fürsprecher der Open Source-Community
Seit der Einführung des KI-Gesetzes 2021 hat GitHub, als Heimat aller Entwickler, die Open-Source-Community in EU-Verhandlungen vertreten. Unser CEO Thomas Dohmke hat in Brüssel vor Politikern für eine Befreiung der Entwickler vom KI-Gesetz plädiert. Seine Rede basierte auf unseren Empfehlungen an das Parlament für eine maßgeschneiderte Ausnahme, die die Nuancen von Open Source und die von einigen KI-Systemen ausgehenden Risiken berücksichtigt. Als das Parlament seine Beratungen über das Gesetz in diesem Frühjahr abschloss, haben wir mit einer Koalition von Organisationen für offene Kultur und KI-Entwicklung, einschließlich der Mitautoren unseres Strategiepapiers, einen Brief verfasst, um das Gesetz zu verbessern. Kürzlich hat Shelley McKinley, Chief Legal Officer von GitHub, Politikern weltweit Ratschläge gegeben, um Open Source zu schützen. Wir hoffen, dass diese jüngste Bemühung ebenfalls dazu beiträgt, eine fundierte Politikgestaltung voranzutreiben, die für Open Source funktioniert.