Die EU will künstliche Intelligenz regulieren, ringt aber noch um das Wie. Was bedeuten Programme wie ChatGPT für die Zukunft der Arbeitswelt – und wie können die Rechte der Beschäftigten geschützt werden?

Die Bedeutung künstlicher Intelligenz (KI) für den Arbeitsmarkt erinnert an die des maschinellen Webstuhls in der industriellen Revolution. Mit der Webmaschine ließen sich Stoffe im 19. Jahrhundert plötzlich viel schneller und exakter produzieren als zuvor von Hand. Die technische Errungenschaft sorgte für mehr Effizienz, führte allerdings auch zu massiven sozialen Spannungen, die sich in Aufständen und Revolten entluden.

Künstliche Intelligenz wird Prozesse in vielen Branchen ebenfalls beschleunigen, bei der Arbeit assistieren oder eben manche Aufgaben ersetzen. KI könnte etwa im Gesundheits­bereich Ärzte und Pfleger bei der Bürokratie entlasten. In der Informations­technik (IT) dürfte KI früher oder später das Programmieren teilweise übernehmen. Auch die Arbeit von Dolmetschern wird die Technologie erleichtern – oder sie komplett erledigen. Es scheint kaum einen Anwendungsfall zu geben, bei dem KI nicht bereits zum Einsatz kommt oder bald genutzt werden wird. Den Sprachroboter ChatGPT verwenden sogar Politikerinnen und Politiker, um Reden zu schreiben, wenn auch bislang mit mäßigem Erfolg.

Wiederholt sich die Geschichte? Steht die Gesellschaft erneut am Vorabend einer industriellen Revolution mit Arbeitslosigkeit und Statusverlust?

Manch düstere Prophezeiung liest sich so, Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) aber will beruhigen. Er mahnte jüngst, die Gesellschaft müsse realistisch und nicht ängstlich an das Thema herangehen. Das sagte er bei einer Diskussionsrunde zum Thema in seinem Haus. Er selbst geht davon aus, dass bis 2035 jeder Job mit künstlicher Intelligenz zu tun haben werde.

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