Einleitung

Generative KI: Ein Blick auf Europas Startups: Die Studie “Generative KI in europäischen Startups” liefert spannende Einblicke in den Status Quo von generativer Künstlicher Intelligenz (KI) in europäischen Startups. Initiiert wurde die Studie vom appliedAI Institute for Europe in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission, um ein tieferes Verständnis für den Entwicklungsstand von Startups im Bereich generativer KI in Europa zu erlangen.

Generative KI Startups in Europa – viele, aber mit wenig Finanzierung

Laut der Studie gibt es derzeit etwa 6300 KI-Startups in der Europäischen Union, von denen schätzungsweise 10,6% im Bereich der generativen KI aktiv sind. Diese Startups sind über die ganze EU verteilt, wobei die meisten in Deutschland (19,9%), Frankreich (17,5%), den Niederlanden (10,9%) und Schweden (8,2%) angesiedelt sind.

Die absolute Zahl der generativen KI-Startups ist also recht hoch und ihre geografische Streuung zeigt das Entstehen eines europäischen Ökosystems für generative KI. Allerdings ist die bisher eingesammelte Finanzierung dieser Startups alarmierend niedrig: Insgesamt haben europäische generative KI-Startups bisher nur etwa 2,37 Milliarden Euro an Finanzierung erhalten. Zum Vergleich: Zwei große US-amerikanische Startups in diesem Bereich – OpenAI und Anthropic – haben mit Stand Dezember 2023 bereits Finanzierungen von etwa 14,3 Milliarden Euro erhalten. Diese beiden nicht-europäischen Startups allein haben also fast das Sechsfache der Finanzierung aller etwa 669 generativen KI-Startups in der EU zusammen bekommen. Dies macht es für europäische Startups extrem schwierig, international konkurrenzfähig zu sein.

Öffentliche Fördergelder spielen kaum eine Rolle

Laut der Studie spielen öffentliche Fördergelder nur eine untergeordnete Rolle für die Entwicklung von generativen KI-Startups. Im Durchschnitt haben die Startups, die öffentliche Förderung erhalten haben, etwa 490.000 Euro bekommen. Private Finanzierung ist deutlich relevanter: 63% der befragten Startups gaben an, signifikante private Finanzierung erhalten zu haben. Allerdings ist die Höhe dieser privaten Finanzierung mit einem Median von etwa 550.000 Euro ebenfalls recht niedrig.

Generative KI-Startups sind klein aber innovativ

Im Durchschnitt beschäftigen die befragten generativen KI-Startups etwa 10 Mitarbeiter. Etwa 38,8% haben zwischen 1-5 Mitarbeitern, weitere 38,8% zwischen 6-10. Nur 14,1% der Startups haben mehr als 20 Angestellte.

Was die konkrete Arbeit angeht, so entwickeln die meisten Startups (62,9%) Downstream-Anwendungen auf Basis bestehender Foundation-Modelle. 41,6% arbeiten an Entwicklungstools und Infrastruktur für generative KI, und 31% entwickeln selbst Foundation-Modelle. Die Startups decken hier also die ganze Bandbreite des Technologiestacks ab und zeigen eine große inhaltliche Vielfalt.

Finanzierung, Rechenleistung und Talente als große Herausforderungen

Die Studie zeigt aber auch, dass europäische generative KI-Startups mit einigen bedeutenden Herausforderungen konfrontiert sind. Allen voran nennen die Startups Finanzierung, Rechenleistung und Talente als zentrale Probleme. Auch regulatorische Fragen werden als Hindernis genannt, wobei viele Startups die Wichtigkeit von Regulierungen betonen, die europäische Werte schützen. Weitere Herausforderungen sind Datenzugang, Sicherheit und fehlende Wettbewerbsgleichheit im Vergleich zu außereuropäischen Mitbewerbern.

Um erfolgreich zu sein, benötigen die Startups deutlich mehr Unterstützung in jedem dieser Bereiche. Laut Studie würden über 50% der befragten Startups gerne Zugang zu den Supercomputern der Europäischen Hochleistungsrechner-Gemeinschaft (EuroHPC JU) erhalten, um ihre Modelle zu trainieren. Dies unterstreicht die Bedeutung von Rechenressourcen für die Entwicklung generativer KI-Modelle.

Keyfacts im Überblick
  • Es gibt ca. 6300 KI-Startups in der Europäischen Union, von denen ca. 10,6% als generative KI-Startups klassifiziert werden können. Diese sind über die ganze EU verteilt, wobei die meisten in Deutschland (19,9%), Frankreich (17,5%), den Niederlanden (10,9%) und Schweden (8,2%) ansässig sind.
  • Öffentliche Fördergelder spielen nur eine untergeordnete Rolle für die Entwicklung von generativen KI-Startups. Bezüglich privater Finanzierung haben europäische generative KI-Startups bisher ca. 2,37 Milliarden € erhalten.
  • Europäische generative KI-Startups beschäftigen im Durchschnitt 10 Mitarbeiter.
  • Die meisten generativen KI-Startups (1) entwickeln Downstream-Anwendungen auf Basis bestehender großer Foundation-Modelle, gefolgt von (2) Entwicklungstools und Infrastruktur für generative KI-Modelle und (3) Entwicklung von Foundation-Modellen selbst. Jede der drei Ebenen des Tech-Stacks ist durch eine große Themenvielfalt gekennzeichnet.
  • Generative KI-Startups sehen sich mit großen Herausforderungen konfrontiert, insbesondere bei Finanzierung, Daten, Rechenleistung, Talenten und Regulierung. Um erfolgreich zu sein, benötigen sie deutlich mehr Unterstützung in jedem dieser Bereiche.
  • 51,6% der befragten europäischen generativen KI-Startups möchten Zugang zu den Supercomputern der EuroHPC JU, was die Bedeutung von Rechenressourcen für die Entwicklung und Verfeinerung generativer KI-Modelle unterstreicht.
  • Europa ist gut positioniert, um eine weltweit führende Rolle in der Entwicklung generativer KI einzunehmen. Dies erfordert jedoch schnelle und deutliche zusätzliche Unterstützung für das europäische generative KI-Ökosystem, um globale Führerschaft oder zumindest Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen. Dafür kristallisieren sich sechs relevante Handlungsfelder heraus.
Fazit: Mehr Unterstützung nötig für europäische Führungsposition

Insgesamt ist Europa zwar gut positioniert, um eine weltweit führende Rolle in der Entwicklung von generativer KI einzunehmen. Allerdings bedarf es einer schnellen und deutlichen zusätzlichen Unterstützung für das europäische Ökosystem, um globale Führerschaft oder zumindest Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen. Wie die Studie zeigt, gibt es hierfür sechs besonders relevante Handlungsfelder:

  1. Aufbau von Vertrauen in generative KI-Lösungen
  2. Anziehen von Risikokapital für europäische Startups
  3. Einsatz von generativer KI in öffentlichen Ausschreibungen
  4. Verbesserter Zugang zu Hochleistungsrechnern
  5. Beschleunigung der Vernetzung von KI-Startup-Ökosystemen
  6. Erleichterter Datenzugang und -austausch

Nur durch entschlossenes Handeln kann Europa eine aktive Rolle bei der Gestaltung der Zukunft von generativer KI spielen. Die Studie gibt wertvolle Impulse, wie wir unsere Startups in diesem Schlüsselbereich der KI gezielt unterstützen und stärken können.

Zusammenfassung und Schlussfolgerungen

Die Studie zeigt deutlich, dass Europa in der Entwicklung generativer KI stark und vielfältig aufgestellt ist, aber gleichzeitig vor erheblichen Herausforderungen steht. Insbesondere die Bereiche Finanzierung und Zugang zu Ressourcen erfordern dringende Aufmerksamkeit, um das volle Potenzial generativer KI in Europa auszuschöpfen.

Quelle: Hub Franceia

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